Glauben oder das Leben geniessen?

There’s probably no God. Now stop worrying and enjoy your life. Dieser Satz soll demnächst auf Anregung der Autorin und Journalistin Ariane Sherine als Buswerbung in den Londoner Strassen unterwegs sein. Ist das im Satz angesprochene Gegensatzpaar „Glauben“ oder „das Leben geniessen“ aus menschlicher Sicht überhaupt zu verantworten? „Glauben oder das Leben geniessen?“ weiterlesen

WeghörerInnen

Darf man das Verhalten des libyschen Staates kritisieren – müssen sich Kritisierende entweder mit absurden Staatenabschaffungsvorstössen eines schnell alternden Diktators beschäftigen oder sich vorwerfen lassen, die Rückkehr von „Geiseln“ zu verzögern?

Darf die nachgeborene Generation den Jubelpatriotismus des nicht wirklichen Bundesrates Ueli Maurer und einer starren Weltkriegsgeneration nicht einmal in Frage stellen – obwohl längst bekannt ist, dass die Regierenden eine fiktive Geschichte erzählen über die Schweiz im 2. Weltkrieg, die nichts mit der Realität zu tun haben?

Dürfen sich AussenministerInnen z.B. der EU empören, wenn Krieg nicht sauber ist, wie sie dies gerne hätten? Dürfen sie sich weiterhin der Fiktion hingeben, Probleme liessen sich mit militärischer Gewalt lösen? „WeghörerInnen“ weiterlesen

Jedes Land hat die Regierung…

Wahrscheinlich stammt der Spruch „Jedes Land hat die Regierung, die es verdient“ nicht aus einer direkten Demokratie, sondern aus einer repräsentativen. Denn: in einer direkten Demokratie sind die Stimmberechtigten die Regierung – sie haben zur Koordination der politischen Vorgänge ein Parlament gewählt, dieses wiederum hat die Mitglieder der Regierung gewählt. Weil sich die Gesellschaft immer stärker zu einem pluralistischen Komplex entwickelt, gibt es immer weniger gemeinsame Interessen. Oder anders: reife Demokratien sind nicht führbar, weil die unterschiedlichen Interessen keine generell gültigen Ziele mehr ermöglichen. Auch wenn dies auch problematische Züge haben kann: nicht nur der Schweiz fehlt das Wir-Gefühl! „Jedes Land hat die Regierung…“ weiterlesen

„Köpfe rollen“ und Gewalt aus Langeweile

Bruno Baeriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich und Präsident der Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, weist zurecht darauf hin, dass der Pranger, somit auch der Internet-Pranger, den gewisse Polizei-Corps im Zusammenhang mit der Fahndung nach Gewalttätern einsetzen, nicht Teil unseres Sanktionssystems ist, sondern ins Mittelalter gehört. Wenn Bruno Baeriswyl diese Zeitepoche als überwunden betrachtet, ist zu hoffen, dass er recht hat – angesichts der real existierenden SVP sind allerdings Zweifel angebracht. „„Köpfe rollen“ und Gewalt aus Langeweile“ weiterlesen

Dürfen Staaten trötzeln?

Weil sich Bundespräsident Merz mit dem iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad zu einem Arbeitsgespräch getroffen hat, zieht Israel den Botschafter aus der Schweiz ab. Angesichts der sich dauernd verändernden politischen Lage muss das Verhalten Israels als nicht angemessene Trotzreaktion betrachtet werden.

„Dürfen Staaten trötzeln?“ weiterlesen

Bankgeheimnis und Ethik

Der Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann, Deutscher und Angestellter der Hochschule St. Gallen, hat beim deutschen Bundestag Äusserungen zum Bank(kunden)geheimnis und zum Verhältnis der SchweizerInnen zu Recht und Unrechtsbewusstsein gemacht, die auch aus ethischer Sicht diskutabel sind. Auch wenn viele der Äusserungen von Herrn Thielemann im Kern zutreffend sind – so ist klar, dass die Besteuerung letztlich ausschliesslich ein Thema zwischen Steuerpflichtigen und deren Wohnortsstaat ist – gibt es doch einiges, dass intensiv diskutiert werden muss, etwa das Verhältnis zwischen den diversen an diesem Geschäft Beteiligten.

„Bankgeheimnis und Ethik“ weiterlesen

Bankkundengeheimnis: Mythos aufgeben, eigenverantwortliches Handeln ist angesagt

Beim Bankgeheimnis … handle sich um ein Prinzip, welches die Bürger vor einer allzu inquisitorischen Verwaltung schütze. Eine liberale Demokratie, wie sie die Schweiz darstelle, müsse dieses Prinzip stolz und entschlossen verteidigen. Solche Sätze sind in einem Artikel des Auto-Anzeigers, (früher Tages-Anzeigers) vom 20. Februar 2009 über die Reaktionen der FDP zum Rechtsstreit zwischen UBS, FINMA und USA zu lesen.

„Bankkundengeheimnis: Mythos aufgeben, eigenverantwortliches Handeln ist angesagt“ weiterlesen

Neu denken!

Im Januar 2009 Klaus Wellershoff, Chefökonom der UBS, im Februar 2009 der amerikanische Präsident Barack Obama: Beide teilen der Welt mit, dass Menschen in vielen Ländern über die Verhältnisse gelebt haben:
Klaus Wellershof: Es müsste die Einsicht reifen, dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben. Und eben nicht nur in den USA, sondern auch in Grossbritannien, in Spanien und Irland sowie in einer Reihe weiterer Länder in Europa und Asien. Wir sollten uns gewöhnen an eine Welt, die vielleicht auf einem tieferen Wohlstandsniveau lebt und auch langsamer wächst.
Barack Obama: Nun ist der Tag der Abrechnung für die Amerikaner gekommen, nachdem sie lange Zeit über ihre Verhältnisse gelebt, Regulierungen abgeschafft und kaum langfristige Finanzplanung betrieben haben. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.

„Neu denken!“ weiterlesen

Teufelskreise – Sackgassen

Nicht nur in Europa demonstrieren sehr viele Menschen gegen die übermässige Gewalt auch gegen Zivilpersonen, die die israelische Armee im Gazastreifen ausübt – gleichzeitig walzt die isralische Armee (Medieninformation vom 3.1.09 20 Uhr) über den Gazastreifen – und steigert das Übermass an Gewalt nochmals.

„Teufelskreise – Sackgassen“ weiterlesen

Keine Gewaltanwendungen – aus gar keinem Grund!

Seit ich mich erinnern kann, gelangen regelmässig Berichterstattungen über die sich dauernd bewegende Gewaltspirale zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten an die Weltöffentlichkeit. Von „nie dagewesener Härte“ wird nach den Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen ab dem 27. Dezember 2008 geschrieben. „Keine Gewaltanwendungen – aus gar keinem Grund!“ weiterlesen