«Können wir Corona?» Falsche Frage!

Sowohl der Tages-Anzeiger («Können wir Corona doch nicht?») als auch die Republik («Nein, wir können Corona nicht») stellen oder beantworten die falsche Frage. Beim individuellen und verstärkt auch beim gesellschaftlichen Handeln ist «Können» ein Teilaspekt: die umfassende Abfolge lautet «Wollen» – «Können» – «Tun». Dies gilt in Pandemie-Zeiten genauso wie in Zeiten der Klimakrise.

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Menschenrecht Klimaschutz: endlich ernsthaft!

Eine der Reaktionen auf die Klimastreiks und Klimademos ist das Warmluft-Gelabber von liberalen Ansätzen und Eigenverantwortung. Im Umweltbereich funktioniert dies seit 30 Jahren nachweislich nicht – auch für den Klimaschutz bringt dies kaum etwas. Da geht es also um «illusioliberale» Dinge. Woran zeigt sich dies?

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Politik: Commons statt Steuerfussoptimierung

Nicht nur im Kanton Zürich finden jedes Jahr im Dezember absurde Theateraufführungen statt: Es werden überall Budgetdebatten inszeniert. Dabei könnte der Eindruck entstehen, das Staatsziel bestehe einzig darin, den Steuerfuss zu senken. Dem ist mit Sicherheit nicht so: In den Verfassungen von Bund und Kantonen und den entsprechenden Vorgaben der Städte und Gemeinden stehen an erster Stelle die Interessen der Allgemeinheit. Richtigerweise stehen dort die «Commons», die gemeinschaftlichen Güter, im Vordergrund. Aufgabe der (Finanz-)Politik ist es, dafür zu sorgen, dass die Gemeinwesen über die notwendigen Mittel verfügen, um die gemeinschaftlichen Herausforderungen bewältigen zu können.

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Klimaschutz, Lärmschutz – oder kollektive Bequemlichkeitsverblödung?

Der nachweislich Mensch gemachte Klimawandel, die übermässig Mensch gemachte Lärmbelastung sind eindeutige Hinweise darauf, dass insbesondere die Menschen in den reicheren Ländern (im Mittel) über ihre Verhältnisse leben. Der jährliche Overshoot Day ist ein offensichtlicher Hinweis auf einen nicht nachhaltigen Lebensstil. Zwingend erforderlich wären wirksame und eingreifende Handlungsschritte – stattdessen übt sich die zum Handeln aufgerufene Gesellschaft in kollektiver Bequemlichkeitsverblödung.

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Normal, nützlich, notwendig – oder Recht auf Unvernunft

Seit Anfang Dezember sind überall in der Stadt Zürich Plakate zu sehen mit der Feststellung «Machen wir Weihnachten wieder harmonisch.» – spielbereite Hände über einer Klaviertastatur. Oder in ähnlicher Aufmachung «Machen wir Weihnachten wieder persönlich.» – mit dem Schnörkel «Lieb», der direkt aus einem Füllfederhalter fliesst. Auf beiden Plakaten steht zusätzlich «Dinge besser machen ist unsere Leidenschaft.» Als Fusszeile findet sich auf dem Plakat zusätzlich «LEIDENSCHAFTLICH ANDERS.»

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Liberal verkommt zur sinnentleerten Worthülse

«Liberalismus ist eine der grossen Denkrichtungen insbesondere des so genannten Abendlandes und orientiert sich am Individuum. Der Liberalismus war erforderlich, um mit dem Hintergrund der Aufklärung Feudalismus und Absolutismus («Sonnenkönigtum» als eine Ausprägung) ablösen zu können, um heutige Gesellschaftsmodelle zu ermöglichen. Voraussetzung dazu ist Eigenverantwortung, letztlich aufbauend auf den goldenen Regeln der Ethik, etwa als Imperativ von Immanuel Kant formuliert. «Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.» – Die Rechte, die der Liberalimus einfordert, sind also zwingend mit eigenverantwortlich wahrgenommenen Pflichten verbunden. Diese Pflichten kommen allerdings immer häufiger zu kurz – dadurch wird «liberal» zur sinnentleerten Worthülse.

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Gesellschaft, wohin des Weges?

Die als wegleitend geltenden Wahlen 2015 für den Zürcher Regierungsrat und den Zürcher Kantonsrat haben eine Verstärkung der FDP bei gleichzeitiger Sitzreduktion bei Grünen und GLP gebracht. Die SVP konnte ihre Anteile nicht mehr steigern, ein Teil der grünen Verluste wanderte zu SP und AL. Mehrere Kommentare sehen dieses Ergebnis als Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung, aber auch als Formschwäche der grünen Parteien. Interessanterweise wurde die erschreckend geringe Wahlbeteiligung kaum thematisiert – wohl mit der Begründung, dass «Abwesende» so oder so immer falsch liegen.

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3.14159265359 – mehr MINT?

3.14.15 9:26:53.59 – eine Datums- und Zeitangabe aus den USA. Auf den zweiten Blick: die Kreiszahl π (Pi), mit elf Stellen nach dem Komma, also 3.14159265359. Pi Day, Pi-Tag, sogar Pi-Moment wird dieser spezielle Zeitpunkt genannt. Als inoffizieller Feiertag soll der Pi Day für die Mathematik werben, soll hinweisen auf die Faszination der Mathematik. Dies ist durchaus beachtenswert in einer Zeit, die über den Mangel an MINT-SpezialistInnen klagt, die gleichzeitig zumindest in Teilen der Gesellschaft und Politik die Geisteswissenschaften, die GeisteswissenschafterInnen diffamiert.

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Gewalt ist nie eine Lösung

Die Tränen, die Empörung, der Zorn, die Wut wegen des mörderischen Gewaltaktes gegen die Pariser Redaktion des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo» sind richtig, wichtig und nötig, Gewalt – in welcher Form auch immer, durch wen auch immer ausgeübt – ist nie eine Lösung. Jeder Gewaltakt ist ein Schlag gegen die Gesellschaft. Öffentlich wahrnehmbar ist dies bei Gewaltakten, die sich gegen Dinge richten, die für Menschenrechte stehen, zum Beispiel für die Meinungsäusserungsfreiheit wie bei «Charlie Hebdo».

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Grosse Transformation – ein Argument mehr für bedingungsloses Grundeinkommen für alle

Der finnische Premierminister Alexander Stubb macht Apple für die Schwierigkeiten von Nokia und der finnischen Papierindustrie verantwortlich. Der Erfolg des iPhone sei die Ursache für den Niedergang von Nokia, das iPad habe die Schwierigkeiten der Papierindustrie verursacht – siehe z.B. derstandard vom 14.10.2014. Die Rating-Abwertung von Finnland von AAA auf AA+ hat zwar andere Ursachen, aber es ist davon auszugehen, dass diverse Veränderungen – bis hin zur grossen Transformation für eine nachhaltige, nicht-fossile und nicht-nukleare Energieversorgung – für grössere Strukturveränderungen in der Wirtschaft sorgen werden, allenfalls sogar ausgeprägter als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Um derartige Veränderungen, die aus diversen Gründen notwendig sind, nicht aus Strukturveränderungsangst zu verunmöglichen, ist der Übergang zu einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle geradezu zwingend.

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