Glauben oder das Leben geniessen?

There’s probably no God. Now stop worrying and enjoy your life. Dieser Satz soll demnächst auf Anregung der Autorin und Journalistin Ariane Sherine als Buswerbung in den Londoner Strassen unterwegs sein. Ist das im Satz angesprochene Gegensatzpaar „Glauben“ oder „das Leben geniessen“ aus menschlicher Sicht überhaupt zu verantworten?

In allen Kulturen gilt mit oder ohne religiösen Bezug die „goldene Regel der Ethik“, in der Bibel enthalten mit den Worten „Was du selber nicht erleiden möchtest, das füge auch keinem anderen zu.„, auch anklingend in der Formulierung von Immanuel Kant als Imperativ: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. In der Bibel folgt auf die goldene Regel in einem der nächsten Sätze auch ein Anwendungsrezept: Wenn Du etwas übrig hast, dann tu anderen Gutes und mach kein saures Gesicht dabei.

Die Erde als Lebensraum von Gläubigen und Nicht-Gläubigen ist nun mal ein begrenzter Raum – illustriert mit Neotopia oder dem ökologischen Fussabdruck. Das heisst: ob mit oder ohne Gott, das Leben kann und soll genossen werden – aber mit An- und Verstand! Der übermässige Konsumismus-Lifestyle in Teilen von Europa und Nordamerika hat direkte Auswirkungen auf die Möglichkeiten von Menschen in anderen Weltgegenden (und zu späteren Zeiten), das Leben zu geniessen.

Gläubige und Nicht-Gläubige brauchen gemeinsame Werte, wenn sie das Leben geniessen wollen, dies aber auch anderen Menschen, sowohl örtlich wie zeitlich, aus Überzeugung und mit einem Lächeln, also ohne saures Gesicht, zukommen lassen wollen. Eine solche gemeinsame Basis stellt der von Hans Küng propagierte Weltethos dar.

„Yes, we can – ja, wir können es“ sagte der neue amerikanische Präsident Barack Obama in seiner ersten Rede nach der Wahl, eine Rede, die in die Geschichtsbücher eingehen dürfte – Zitat daraus: „Zwei Kriege, ein Planet in Gefahr, die schlimmste Finanzkrise in einem Jahrhundert. … Die Strasse vor uns ist lang, der Weg wird steil. Wir werden unser Ziel vielleicht nicht in einem Jahr oder vielleicht nicht mal in einer Amtsperiode erreichen. Aber, Amerika, ich war noch nie so hoffnungsvoll wie heute Nacht, dass wir es schaffen. Ich verspreche, dass wir als Volk dorthin kommen werden.“ Der geplante Busspruch der Londoner AtheistInnen „Da ist wahrscheinlich kein Gott. Also sorg Dich nicht. Geniess das Leben!“ ist aus dieser Sicht schlicht verantwortungslos und unzeitgemäss – erstaunlich, dass ausgerechnet die englischen Humanisten auf diesen Spruch abfahren, weil sich die hedonistische Grundhaltung des Spruchs kaum mit den humanistischen Vorstellungen vereinbaren lässt.


Nachtrag 17.2.09

Jetzt ist der hedonistische Sauglattismus der Londoner HumanistInnen auch in der Schweiz angekommen – „frei denken“ als ethische Beliebigkeit, nach dem Motto „fast alles ist erlaubt“?


Nachtrag 1.10.09

Nein, verbieten muss man ein solches Plakat nicht, wie dies in Zug getan wird – eine derartige Kultivierung des Hedonismus entlarvt sich von selbst!

Im übrigen: Es könnte auch heissen „Da ist wahrscheinlich eine Gottin. Also sorg Dich nicht. Geniess das Leben!


1. Version 8.11.2008

12 Gedanken zu „Glauben oder das Leben geniessen?“

  1. Die Londoner Kampagne entstand nicht im luftleeren Raum, sie war eine Antwort auf eine christlich-fundamentalistische Bus-Kampagne, welche Ungläubigen versprach, all eternity in torment in hell zu verbringen.

    Die Einladung, sorgenfrei zu leben, soll zeigen, dass man auch zuversichtlich sein kann, ohne an religiöse Erlösungen zu glauben.

    «Geniess das Leben» ist eine Aufforderung, sich nicht von religiösen Drohgebärden einschüchtern zu lassen. Es sei daran erinnert, dass die ersten vier der zehn Gebote reine religiöse Verteidigungsmauern sind («Du sollst keine anderen Götter haben», «Du sollst Dir kein Bildnis machen», usw.) und nichts mit ethischen Werten zu tun haben.

    Gemeinsame Werte braucht man tatsächlich zum Zusammenleben. Die wichtigsten sind in der Deklaration der Menschenrechte zusammengetragen. Der so genannte «Weltethos» hingegen stellt lediglich den kleinsten gemeinsamen Nenner der unterzeichnenden Religionsvertretern dar: «Wir sind Männer und Frauen, welche sich zu den Geboten und Praktiken der Religionen der Welt bekennen.»

    Entsprechend fehlen Individualrechte, die zumindest bei uns als bedeutende gesellschaftliche Errungenschaften hoch gehalten werden: Das Recht, eine Ehe aufzulösen, das Recht, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft zu führen, das Recht, eine Schwangerschaft abzubrechen, das Recht, sein eigenes Ende zu bestimmen, usw. Die «spirituelle Erneuerung», den Küng & Cie proklamieren, wäre wohl in mancherlei Hinsicht lediglich ein Backlash in einen Moralismus, der – sieht man mal von Idiotien, wie eben in Zug an den Tag gelegt, ab – weitgehend überwunden scheint.

  2. Individualrechte sind zentrale Elemente des Weltethos – ich bitte zu bedenken, dass die sogenannt universellen Menschenrechte eurozentristisch sind und damit hochgradig christlich geprägt sind. Ich bin einigermassen überrascht über einige von Dir als zentral ausgewählte Rechte (ich nehme davon die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aus). Es handelt sich dabei nämlich genau nicht um Individualrechte, weil davon immer auch andere betroffen sind. Bezeichnend ist, dass Du ausgerechnet Küng Moralismus unterstellen willst, warum diese negativ belastete Formulierung? Moral ist eine der zentralen Elemente des menschlichen Zusammenlebens

  3. Die Menschenrechte sind ein Resultat der Aufklärung, also höchstens insoweit „christlich geprägt“, dass sie im Widerstreit gegen den christlichen Klerus entstanden sind.

    Individualrechte sind die aufgeführten Beispiele insoweit, als dass wir die Entscheidungsfindung und das damit verbundene Tragen der Verantwortung weitgehend den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft überlassen und nicht primär irgendwelchen Obrigkeiten.

    Michael Schmidt Salomon macht eine griffige Unterscheidung zwischen Moral und Ethik: Moral unterscheidet zwischen gut und Böse, Ethik zwischen Wohl und Wehe. Man muss die Schmidtsche Semantik nicht zwingend akzeptieren, aber der Unterschied ist nicht unbedeutend. Religiöse Moralsysteme unterscheiden nicht bloss, was wohltuend ist für eine Gesellschaft und was nicht, sie moralisieren eben auch ganz stark, das heisst, sie definieren, was «das Gute» (das Göttliche) und was «das Böse» (das Teuflische) an sich ist.

    Auch im Weltethos ist dieser klassische religiöse Dualismus noch omnipräsent, auch wenn es längst nicht so ungehobelt daherkommt wie von mancher Kanzel.

  4. Die Unterscheidung einerseits zwischen gut und böse, andererseits Wohl und Wehe ist, scheint mir blosse Semantik – Wohl ist sicher deutlich positiv besetzt, ist also gut, Wehe ist negativ besetzt, also schlecht (und von da ists ein kleiner Schritt zu böse)…

    Gerade die grüne Bewegung wertet und beurteilt Tätigkeiten usw sehr stark, Offroader und AKW werden eindeutig als böse beurteilt – Wind und Sonne gelten als gut. Alerdings hat die grüne Bewegung eine kräftige Wurzel in der Religion („Bewahrung der Schöpfung“).

    Das Beisoiel der Ehe zeigt deutlich, dass eigentlich jedes Individualrecht über das Individuum hinausgeht. Partnerschaften sind ja auch Zweckgemeinschaften, und sei dies „nur“ ökonomisch – damit solche Trennungen für alle Beteiligten fair ablaufen, ist Mediation oder Schlichtung sicher sinnvoll. Die ich weiss noch nicht so uralte Trennung von ziviler und kirchlicher Trauung macht deutlich, dass da unterschiedliche Aspekte betroffen sind – wenn Kirchen aus religiösen Gründen von der Untrennbarkeit einer Ehe ausgehen, und auch die kirchliche Trauung ein bewusster Entscheid der Beteiligten ist, sehe ich keinen Verstoss gegen Individualrechte, wenn Kirchen höhere Schwellen für die Auflösung einer solchen Partnerschaft kennen als beim zivilen Akt.

  5. Es ist durchaus nicht reine Wortklauberei, die Schmidt-Salomon betreibt. «Gut» und «Böse» werden in religiösen Moralgebäuden als absolut Werte verwendet und die Kategorisierung erfolgt mittels Referenzen auf angeblich heilige Schriften.

    «Wohl» und «Wehe» sind – zumindest im Schmidtschen Sprachgebrauch – gesellschaftliche Einschätzungen, was der Allgemeinheit dient und was nicht. Offroader und AKW kann man wegen ihrer schädlichen Wirkungen kritisieren, aus ethischen Gründen als nicht gesellschaftstauglich bezeichnen. Sie als teuflisch hinzustellen ist eher ein hilfloser Versuch, mittels Religion die eigenen Moralvorstellungen als richtig darstellen zu können.

    Allerdings hat die grüne Bewegung eine kräftige Wurzel in der Religion (”Bewahrung der Schöpfung”).

    Wenn für Dich die „Wahrung der Schöpfung“ Handlungsgrundlage oder -ansporn ist, so ist daran nichts auszusetzen. Sobald dieser religiöse Anspruch aber vereinnahmend daherkommt, muss ich ihn zurückweisen. Ich setze mich nicht aus religiösen Motiven für die Wahrung unserer Lebensgrundlagen ein, ich sammle keine Karma-Punkte und muss keiner Gottheit gefallen. Ich habe weitaus irdischere Handlungsanreize. Die Aufforderung, das Leben zu geniessen, beinhaltet für mich auch die Verpflichtung, anderen ihre Genüsse zu ermöglichen. Dies geht ohne soziale Gerechtigkeit und umweltverträglichem Handeln nicht. Und sie beinhaltet aus demselben Grund auch den Willen zur Selbstbeschränkung. Diese Argumentation braucht keinerlei Referenz auf irgendwelche «religiöse Wurzeln». Einer Partei, die ihr Selbstverständnis auf religiöse Paradigmen aufbaut, könnten ich und viele andere Mitglieder der Grünen wohl nicht angehören.

  6. tja, das war möglicherweise vor dem 2. Vatikanum – ich habe meine ich gut aufgepasst im Religionsunterricht, aber solche Schwarzmalerei habe ich nicht in Erinnerung. Einfach noch als Detail: wenn eine Religion etwas als heilig betrachtet, ist genau die Respektierung dieser Haltung durch die Religionsfreiheit abgedeckt.

    Für mich steht „Schöpfung“ dafür, dass jedes Ding für sich selbst Daseinsberechtigung hat, und daraus leitet sich die Verpflichtung zum wohlwollenden Umgang ab. Ich sehe da die Vereinnahmungsgefahr nicht wirklich – Tatsache ist einfach, dass die grüne Bewegung stark von auch religiös aktiven Menschen getragen wurde – seit 1980 ist etwa Franziskus von Assisi Patron für Umweltschutz und Ökologie – wegen seiner Friedfertigkeit gegenüber der Schöpfung, auch Weltethos betont die ökologischen Aspekte. Ich setze einfach einen Gegenpunkt zum Selbstverständnis der Freidenkenden – das freie Denken ist auch in religiösen Kreisen nicht einfach nicht vorhanden – die Begründungen und Herleitungen tönen allenfalls anders. Das ethische Gerüst des Christentums ist durchaus geeignet, auch aktuellste Fragestellungen gültig zu beantworten, auch hier wieder mit zum Teil anderen Schlüssen.
    Der Vollständigkeit halber: zumindest in der Wahrnehmung eines Teils der Bevölkerung haben gewisse ökologischen Paradigmen durchaus den Charakter einer Ersatzreligion. Vielleicht sind solche Kategorisierungen viel zu einfache Schubladisierungen…

  7. wenn eine Religion etwas als heilig betrachtet, ist genau die Respektierung dieser Haltung durch die Religionsfreiheit abgedeckt.

    Einspruch: Einer religiösen Argumentation muss widersprochen werden dürfen. Wenn muslimische oder christliche Fundamentalisten beispielsweise gegen Homosexuelle agitieren, dann verdient das keinen Respekt, sondern Widerspruch. Harmlose Idiosynkratien wie der Glaube an die unbefleckte Empfängnis hingegen kann und soll man respektieren, sie zu hinterfragen und ihre Widersprüche schonungslos aufzudecken muss aber auch hier erlaubt bleiben. Wir leben nicht in einer Theokratie!

    Der Vollständigkeit halber: zumindest in der Wahrnehmung eines Teils der Bevölkerung haben gewisse ökologischen Paradigmen durchaus den Charakter einer Ersatzreligion.

    Da bin ich sehr einverstanden, exemplarisch hat man’s an der Abstimmung zur Komplementärmedizin gesehen. Viele BefürworterInnen der Vorlage wollten gar nicht genauer hinschauen, ihr Friede-Freude-Eierkuchenbild wäre gefährdet gewesen. Und so wurde leider unmöglichen Scharlatanerien das Grüne Gütesiegel verliehen.

  8. doch – das Bezeichnen eines Buches als heilig ist ohne Wenn und Aber durch die Religionsfreiheit abgedeckt – analog zu den Minaretten! Du bist bereits einen Schritt weiter: was aus diesem metaphysischen Ansatz abgeleitet wird für den Alltag, ist eine ganz andere Sache. Und da es ja ausreichend TheologInnen gibt, die gut begründet zu unterschiedlichen Ansichten kommen, sind solche Aspekte als Beiträge zur Meinungsbildung zu betrachten.

    Kategorisch anderer Ansicht bin ich über das „schonungslose Aufdecken der Widersprüche“ zum Beispiel beim Dogma der unbefleckten Empfängnis (welches im übrigen nicht Jesus betrifft, sondern Maria, aber das hat nur indirekt mit der Jungfrauengeburt zu tun). Das ist eben ein Dogma, da braucht es keine Aufdeckung, weil das am Dogma nichts ändert – und es hat wirklich keine praktische Auswirkung, und es ist auch gar nicht wichtig. Das ist eben Metaphysik und deshalb gar nicht hinterfragbar – ich gehe mit Dir wahrscheinlich ziemlich einig in der Analyse der Fragwürdigkeit der Inhalte. Wie gesagt, da dies völlig ohne Belang ist für irgend einen Alltagsansatz, ist diese Sache nicht relevant für die Beurteilung – selbst die Frage, ob es dem Papst zukommt, solche Festlegungen zu machen, ist nicht wirklich interessant. Im übrigen: Es gibt in der katholischen Kirche genau dieses einzige Dogma.

    Und eben, bei Dingen, die das reale Leben betreffen, gibt es bereits innerhalb der Religionen unterschiedliche Interpretationen der Schriften und Lehren, da hab ich nichts gegen eine kritische, aber trotzdem respektvolle Hinterfragung.

    Was die Kügeli betrifft: vergiss den Mentalbereich nicht – das wirkt ja auch im Sport (siehe der diverse Male erfolgreiche Eishockey-Nati-Trainer Krüger) – Glaube kann nun mal Berge versetzen. Und wenn der Mentalbereich kostengünstig zu einer Steigerung der Volksgesundheit beiträgt, was soll dann das Geschrei…

  9. Hier ist wohl der falsche Platz für eine Glaubuli-Diskussion. Nur so viel: Natürlich, der Placebo-Effekt wirkt bei homöopathischen Mittelchen genauso wie auch bei Pharmazeutika. Nur müssen eben letztere eine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus nachweisen, um zugelassen zu werden.

    Dass die Kassenpflicht für Voodoo die Kosten im Gesundheitswesen senken soll, ist auch so ein religiöses Dogma ohne Bezug zur Realwelt. Es wird vielmehr die Grenzziehung zwischen Gesundheitsvorsorge und -erhalt einerseits und Wellnessbedürfnissen andererseits weiter vermischt. Lifestyle soll aber nicht über die Allgemeinheit finanziert werden.

    Und noch ein letztes: Ein Arzt, der nicht erkennt, ob seine spezifische Behandlung zu einer Genesung führt, stellt eine Gefahr für seine Patienten dar. Wer Kügeli als Heilmittel anpreist, gehört auf den Jahrmarkt, nicht in die Arztklinik.

  10. Ich höre nicht nur Musik, ich mache auch selbst Musik. Nur eine Viertelstunde am Klavier, und ich komme mir ganz anders vor in dieser Welt, Wolke himmelblau beispielsweise. Ich weiss nicht, warum dies so ist, und ich habe zwar schon viele Erklärungsversuche gelesen dazu, aber erstens hat mich nichts davon überzeugt und zweitens tritt der Effekt unabhängig von meinem Wissen darüber auf. Soll ich jetzt deshalb auf das Klavierspielen verzichten? Gut, ich würde nicht so weit gehen, mein Klavierspiel als Heilmittel zu vermarkten – bin ich, weil ich nicht weiss, warum es funktioniert, eine Gefahr für mich selbst?

    Menschen sind nun mal nicht ausschliesslich rationale Wesen. Es mag die Jahrmarkt-HomöopathInnen geben – aber es gibt ausreichend seriöse Fachleute, die erkennen, wann eine ganzheitliche Vorgehensweise, allenfalls unter Einbezug von Kügeli und wann eine auf Symptombekämpfung ausgerichtete Behandlung mit Pharmazeutika angezeigt ist. Am eigenen Leib erlebt habe ich die Wirkung einer solchen Behandlung, der mich behandelnde Arzt war Wissenschafter im aufklärerischen Sinn. Im Vergleich zu den vorangegangenen und erfolglosen pharmazeutischen Behandlungsmethoden war der Homöopath deutlich lösungs- und wirkungsorientierter, und eben mit Erfolg…

    Was im übrigen die nachgewiesene Wirkung der Pharmazeutika betrifft: wesentlich wichtiger sind ausbleibende Nebenwirkungen – schliesslich werden sehr viele Medikamente wegen den Nebenwirkungen vom Markt genommen – und auch bei Pharmateutika gibts keine 100-prozentige Wirkung, man ist schon mit etwas mehr als der Hälfte zufrieden. Der Mensch ist nun mal weder rational noch mechanistisch…

  11. Homöopathische Mittelchen jenseits der molekularen Nachweisgrenze (also ab D24) wirken definitiv nur über den damit verbundenen Hokus-Pokus. Ich will den nicht grundweg verbieten, aber mitzahlen will ich ihn nicht.

    Anders sieht die Sache bei der Pflanzenheilkunde aus*. Da wird mit Wirkstoffen gearbeitet, deren Effekte experimentell sauber überprüft werden können. Da gibt es selbstredend sinnvolle Präparate und die sollen auch von den Kassen bezahlt werden. Sie kommen aber mit demselben Makel daher wie Pharmazeutika: So können Nebenwirkungen haben, und sei es nur in der Form von Unverträglichkeiten mit anderen Präparaten.

    * Wie grundverschieden die fünf Disziplinen sind, die von den Initianten in einen Topf geworfen wurden, habe ich hier (PDF) aufzuzeigen versucht.

    P.S. Es würden wahrscheinlich mehr Leute mitdiskutieren, wenn mann sich für Dein Blog nicht erst registrieren müsste und Kommentare gleich nach dem Verschicken erschienen. WordPress filtert den meisten Müll raus.

  12. was das Zahlen der in den gleichen Topf geworfenen sehr unterschiedlichen Disziplinen ist: da bin ich quasi Anhänger der Regeltechnik – manchmal brauchts ein bisschen überschwingen und dann ein Einregeln 😉

    Danke für den Hinweis mit dem Registrieren der Beiträge – ich habe gebremst, nachdem ich nach der ersten Nacht nach der WordPress-Installation 10’000 Spam-Einträge löschen musste!!!

Kommentare sind geschlossen.