Nein zu katholischen Überrechten!

Gottesrecht über Menschenrecht – Dispensmöglichkeiten für KatholikInnen von gesellschaftlich relevanten Unterrichtsstoffen wie dem Sexualkundeunterricht: solches fordert Bischof Vitus Huonder. Auch wenn andere kirchliche Vertreter – etwa der Basler Amtskollege Bischof Felix Gmür oder Thomas Wipf, Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und Ex-Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes – sofort und mit deutlichen Worten widersprochen haben, lohnen sich einige Worte dazu.

„Nein zu katholischen Überrechten!“ weiterlesen

Occupy: Revival Freie Sicht aufs Mittelmeer?

„Weg mit den Alpen, freie Sicht auf das Mittelmeer“ hiess eine der Forderungen der 1980er-Bewegung in Zürich. Wer jetzt die Augen verdreht und sich über die scheinbare Absurdität dieses Claims aufregt: bitte zur Kenntnis nehmen, dass jede Forderung, die aus der segmentierten Gesellschaft formuliert wird, für einen anderen Teil der Gesellschaft absurden Charakter hat. Gesellschaftliche Entwicklungen haben häufig einen Ursprung bei Menschen, die von anderen als „Spinner“ betitelt werden. Dass „Occupy“ unabhängig vom Wahltermin für National- und Ständerat stattfindet, illustriert einmal mehr, dass Politik nur das nachvollzieht, was in der Gesellschaft mehrheitsfähig ist. „Occupy: Revival Freie Sicht aufs Mittelmeer?“ weiterlesen

Qualitäten und Quantitäten

Vor Zeiten hat mich ein Artikel über den Oelpreis beeindruckt. Gegen sämtliche energiepolitischen Ueberlegungen wurde verlangt, dass aus geostrategischen Gründen der Oelpreis möglichst tief sein sollte. Dieser Artikel ruft sich mir in Erinnerung, wenn ich die Schweiz-Hysterie in der National- und Ständerats-Vorwahlzeit analysiere. „Qualitäten und Quantitäten“ weiterlesen

Orbitaler Müll, Vogelzug und Photosynthese: Plädoyer für harte Nachhaltigkeit

In unregelmässigen Abständen thematisieren Zeitungen das Thema Weltraummül, oder eben „orbitalen Müll“. Anfang September haben Der Standard, der Spiegel und der Tages-Anzeiger in ähnlichen Artikeln auf die Thematik hingewiesen – mit dem Blick auf die langfristige Gefährdung der gesellschaftlichen Entwicklungen. In ebenfalls unregelmässigen Abständen berichten Zeitungen über überraschende Forschungsergebnisse: geisterhafte Quanteneffekte könnten möglicherweise den Zugvögeln das Navigieren erlauben oder die hohe Effizienz der Photosynthese ermöglichen – genau so kann es aber sein, dass diese Phänomene ohne Quantentheorien erklärbar sind. „Orbitaler Müll, Vogelzug und Photosynthese: Plädoyer für harte Nachhaltigkeit“ weiterlesen

Die Volkswirtschaften: alles andere als nachhaltig!

Wenn Rating-Agenturen (und nicht die Wirtschafts-AkteurInnen) für die Krisen der Volkswirtschaft verantwortlich gemacht werden, wenn in der Schweiz trotz Euro-Schwäche die Preise von Import-Gütern nicht sinken, sind dies deutliche Hinweise auf die Nicht-Nachhaltigkeit des Wirtschafts- und Finanzsystems. Unabhängig von der Betrachtungsweise: der Fussabdruck, sowohl aus ökonomischer wie ökologischer Sicht, ist im globalen Mittel viel zu gross (siehe Earth Overshoot Day) – mit einem auffälligen übermässigen Fussabdruck der BewohnerInnen der Industriestaaten. „Alles andere als nachhaltig“ heisst: die Menschen mit einem massiv übergrossen ökologischen Fussabdruck leben auf Kosten der Menschen in anderen Ländern und in nachfolgenden Generationen.

„Die Volkswirtschaften: alles andere als nachhaltig!“ weiterlesen

Auch im Nationalrat: Unsinn statt Energiepolitik

Auch wenn Twitter, Facebook und Medien überquellen vor Euphorie: auch der Nationalrat hat in den letzten Tagen nicht Energiepolitik betrieben, sondern schlichten Unsinn beschlossen. Auch wenn ich bedaure, all die selbstgefälligen Lobesreden auf die ach so innovative Schweizer Politik zu stören, halte ich klar fest: Energiepolitik sieht anders aus, und vor allem eine andere Energiepolitik. Was beschlossen wurde, taugt nicht einmal als Alibi! „Auch im Nationalrat: Unsinn statt Energiepolitik“ weiterlesen

Vom Erwachen im Schlaraffenland

Das Schlaraffenland gibts nur im Märchen – ein Land, in dem der Faulste König wird. Die reichen Länder dieser Erde haben einen übermässig grossen Fussabdruck – die Menschen beanspruchen (unverdient) mehr von der Erde, als ihnen zusteht – das entspricht schon fast den märchenhaften Vorstellungen des Schlaraffenlandes. Nur: bewusst oder unbewusst wissen die meisten Menschen, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann, dermassen massiv über die Verhältnisse zu leben. Immer wieder wird versucht, von der Schlaraffenart des ökologisch übergrossen Fussabdrucks abzulenken, zum Beispiel mit Forderungen der Beschränkung der Einwanderung – dies ist nicht zwingend fremdenfeindlich, hat aber schlicht nichts mit der Realität zu tun. „Vom Erwachen im Schlaraffenland“ weiterlesen

Ökostädte verhindern Katastrophen – zum Beispiel durch ein Ökoquartier Friesenberg

„Ökostädte verhindern Katastrophen“ – der Titel eines Blogbeitrages von nachhaltigkeit.org – ein Interview mit Richard Register, Gründer von Ecocity Builders. Richard Register fordert kompakte Städte, die sich an den zu Fuss gehenden ausrichten. „Ökostädte verhindern Katastrophen – zum Beispiel durch ein Ökoquartier Friesenberg“ weiterlesen

Ist günstiger sinnvoll?

Irgendwann in der Geschichte der Menschheit hat sich das Feilsch-Gen in die Erbmasse der Menschheit eingeschlichen. „Günstiger“, „billiger“ – bis hin zu „Geiz ist geil“ – sind die Auswirkungen dieses Gens auf den Alltag. Jede und jeder kennt mindestens ein Beispiel, bei dem sie oder er persönlich oder ein guter Bekannter oder die beste Freundin entweder dank diesem Gen zu einem Schnäppchen gekommen ist oder wegen vermeintlich zu viel Grosszügigkeit zu viel bezahlt hat. Ganz arg ist diese Diskussion bei der öffentlichen Hand. Schon fast systematisch haben $VP, aber auch andere Parteien, und insbesondere die Internet-Stammtische den Eindruck, beim Staat sei alles viel zu teuer, jede und jeder hat auch hier ein passendes Beispiel. Nach der sittenwidrigen Diskussion über das Stadtzürcher Budget 2011 kommt bereits das nächste Beispiel: Diskussion im Gemeinderat über die Uniformen der Mitarbeitenden der Stadtpolizei-Abteilung „Kontrollen ruhender Verkehr“.

„Ist günstiger sinnvoll?“ weiterlesen

Leichtsinnig und hysterisch?

CVP-Bundesrätin Doris Leuthard und $VP-Bundesrat Ueli Maurer kanzeln einen erheblichen Teil der SchweizerInnen als leichtsinnig und hysterisch ab. Hintergrund ist die mehr als berechtigte Forderung einer wachsenden Gruppe von PolitikerInnen und der Bevölkerung, endlich auf die Atomenergie zu verzichten und gleichzeitig ernsthaften Klimaschutz zu betreiben. Die Reaktionen der BundesrätInnen weisen eher darauf hin, dass der dringend notwendige Lernprozess noch nicht oder sehr verzögert eingesetzt hat.

„Leichtsinnig und hysterisch?“ weiterlesen