Die Volkswirtschaften: alles andere als nachhaltig!

Wenn Rating-Agenturen (und nicht die Wirtschafts-AkteurInnen) für die Krisen der Volkswirtschaft verantwortlich gemacht werden, wenn in der Schweiz trotz Euro-Schwäche die Preise von Import-Gütern nicht sinken, sind dies deutliche Hinweise auf die Nicht-Nachhaltigkeit des Wirtschafts- und Finanzsystems. Unabhängig von der Betrachtungsweise: der Fussabdruck, sowohl aus ökonomischer wie ökologischer Sicht, ist im globalen Mittel viel zu gross (siehe Earth Overshoot Day) – mit einem auffälligen übermässigen Fussabdruck der BewohnerInnen der Industriestaaten. „Alles andere als nachhaltig“ heisst: die Menschen mit einem massiv übergrossen ökologischen Fussabdruck leben auf Kosten der Menschen in anderen Ländern und in nachfolgenden Generationen.

Die abstrusen Diskussionen über die Zukunft von Rating-Agenturen erinnert fatal an die Mythologie: da wurden die Überbringer schlechter Botschaften bestraft. Auch Rating-Agenturen machen Erwartungsaussagen über die zukünftige Entwicklung, beziehen dabei eine zwar grosse, aber letztlich endliche Zahl von Indikatoren ein. Solche Ratings stellen die aus Sicht der Rater wahrscheinlichste Entwicklung aus einer Reihe möglicher Szenarien („Wenn-Dann-Entwicklungen“) dar. Ratings oder Prognosen können also nur ein Element der Meinungsbildung sein. Wenn Ratings zu massiven Ausschlägen der Wirtschaftsentwicklung führen, liegt die Ursache dafür nicht beim Rating, sondern bei den Instabilitäten der Volkswirtschaft. Wer Rating-Agenturen einschränken will, ist auf der Stufe der Volkswirtschafts-Märchen angekommen und will offenbar nicht zur Kenntnis nehmen, dass nicht einmal das Finanzsysten nachhaltig ist.

Dass die Euro-Schwäche zu einer für die Schweizer Wirtschaft unerfreulichen Entwicklung führt, zeigt auf, dass trotz unterschiedlichen Währungen die Volkswirtschaften eng miteinander verflochten sind – zwar hat die Schweiz einen finanzwirtschaftlichen Vertrauensbonus, aber letztlich zeigt die Entwicklung, dass auch die ökonomische Stärke der Schweiz nicht nachhaltig ist.

Letztlich gibt es nur eine Lösung: ein bisschen nachhaltiger reicht nicht – es braucht einen neuen Lebensstil, einen Lebensstil, der nicht auf Kosten anderer Weltgegenden und zukünftiger Generationen geht. LOVOSLifestyle of Voluntary Simplicity – bietet sich an.