Haben wollen müssen?

Menschen nicht nur in wohlhabenden Ländern haben im Durchschnitt deutlich zu grosse ökologische „Fussabdrücke“ – in der Schweiz etwa war bereits am 11. Mai 2013 das aufgebraucht, was an natürlichen Ressourcen für ein ganzes Jahr zur Verfügung stehen müsste (Overshoot Day). Ein Teil dieses zu grossen ökologischen Fussabdruckes ist darauf zurückzuführen, dass Menschen zu viele Dinge besitzen. Was brauchen Menschen wirklich? Eine wichtige Rolle spielt dabei die Werbung.

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Handel mit DiktatorInnen?

Die Schweiz und China verhandeln über ein Freihandelsabkommen – gemäss Medienberichten geht es“nur“ noch darum, dass China seine Agrarprodukte einfacher in der Schweiz verkaufen könne, damit Schweizer Exportprodukte in China mit tieferen Importzöllen belegt werden. Globalisierung und freien Handel hin oder her – solche Freihandelsabkommen sind aus Nachhaltigkeitssicht schlichter Unsinn – sie sind daher abzulehnen.

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Innovation – für die Gesellschaft von morgen und übermorgen

 

Innovation – eines der vielen aktuellen Worthülsenworte. Der Wikitext zu „Innovation“ hält dies treffend fest: der Begriff wird unspezifisch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Gemäss einer aktuellen EU-Studie ist die Schweiz „Ideenweltmeister“ oder steht gemäss einer KOF-Studie an zweiter Stelle der Rangliste der innovationsstarken Länder in Europa. Da solche Ranglisten durch die Kriterienauswahl vorbestimmt sind, ist es ebenso wahrscheinlich, dass die Schweiz vor allem bei den „unausgereiften Innovatiönchen“ (Zitat HSG-Geschichtsprofessor Caspar Hirschi) führend ist, welche zu einer Standortpolitik passt, die stark auf Kosten anderer geht. Welche Innovationen braucht die Gesellschaften von morgen und übermorgen?

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Ein Plädoyer mehr für das bedingungslose Grundeinkommen für alle: sinnvolle Lebenszeit statt Work-Life-Balance

Viel Glück – wenig Geld – dieser Artikel in der NZZ vom 21.1.2013 unter anderem über die ökonomischen Möglichkeiten von Schriftstellerinnen und Schriftstellern hat zu einer Reaktion des Schriftstellers Peter Stamm geführt, mit dem konkretisierenden Titel Arm, aber glücklich. Das den ersten Titel begleitende Interview (Ein Brotjob kann eine Chance sein) mit Rainer Holm-Hadulla, Professor für psychotherapeutische Medizin an der Universität Heidelberg, führt nicht wirklich weiter – „Kreativität“ (welche SchriftstellerInnen sicher brauchen) wird als Hindernis für den Broterwerb dargestellt. Deshalb gibt es hier ein weiteres Pläydoyer für das bedingungslose Grundeinkommen für alle.

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ECOPOP-Initiative ist für ungültig zu erklären

Es ist schon erschreckend genug, dass die Unterschriften für die ECOPOP-Initiative zusammengekommen ist. Der Initiativ-Text ist ein unappetitliches Gebräu von Pseudo-Nachhaltigkeit und nationalistischem Gedankengut – diese Initiative ist mit sehr guter Begründung zumindest als faschistoid zu bezeichnen. Diese Initiative verstösst massiv gegen die Bundesverfassung, und sie widerspricht ethisch-moralischen Grundsätzen der Aufklärung (Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit, Freiheit).

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Was heisst „nachhaltige Entwicklung“? Nachbetrachtung zum Neuen Jahr.

Die Schweiz hält sich in praktisch allen Rankings zuoberst. – Europa wankt, der Schweiz geht es blendend. Diese Ausnahmestellung verstärkt bei den Schweizern die Furcht vor dem Verlust des Wohlstandsvorsprungs. Zwei Zitate aus einem Tamedia-Beitrag mit dem Titel Die Schweiz wird zur Insel der Angst. Der digitale 400-Zeichen-Stammtisch bestätigt diese Angst, will sie sogar als Tatsache sehen. In Anpassung eines Zitats vom (bald „alt“) Zürcher Stadtrat Martin Vollenwyder: Der Schweiz geht es auf hohem Niveau schlecht – oder einfacher auch jammern will gekonnt sein.

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Zürcher Regierungsrat für noch mehr Verschwendung

Nachhaltigkeit baut auf den drei Säulen Suffizienz, Effizienz und Konistenz auf. Der Stadtrat von Zürich hat im Beschluss zum Masterplan Energie 2012 festgehalten: Bei der Umsetzung der städtischen Energiepolitik wird eine klare Prioritätenfolge festgelegt. An erster Stelle steht als neues Handlungsfeld das Thema Suffizienz, die Reduktion der Nachfrage nach energierelevanten Gütern und Dienstleistungen – gefolgt von den schon im Masterplan 2008 verfolgten Zielen «Effiziente Energienutzung» und «Zielkonforme Energieträgerwahl» (Energie aus Abfall, Abwärme und erneuerbaren Ressourcen). Der Regierungsrat des Kantons Zürich musste sich aufgrund einer Anfrage aus dem Kantonsrat ebenfalls zur Suffizienz äussern: Der Regierungsrat steht für ein möglichst freiheitliches Gesellschaftssystem ein und lehnt es grundsätzlich ab, vorsorglich Suffizienzgebote und entsprechende Verbote anzuordnen. Zwei Exekutiven mit Sitz in der gleichen Stadt, und doch könnten die Haltungen nicht unterschiedlicher sein.

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„Wer Geld hat, ist nicht nachhaltig. So einfach ist das.“

So direkt hat dies noch selten jemand gesagt wie Benedikt Loderer in seinem Essay „Wir haben so viel Zersiedelung, wie wir Geld haben“ im Online-Tagesanzeiger vom 3. Juni 2012: Wer Geld hat, ist nicht nachhaltig. So einfach ist das. – auch wenn etwa mein Blogtext „Prinzip Hoffnung: Nachhaltigkeit“ durchaus in diese Richtung weist.

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Prinzip Hoffnung: Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit – eine der populärsten Worthülsen. Ein Webcomic „prognostiziert“ für den englischen Begriff „Sustainable“ für das Jahr 2109: „All sentences are just the word ’sustainable‘ repeated over and over.“ Dass Nachhaltigkeit so populär ist, ist zuerst einmal eine gute Sache.

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Denk mal: Schutz für was? Ein Beitrag zur Baukultur

Selbst vor langen Jahren als günstige Wohnbauten erstellte Gebäude werden etwa in Zürich unter Denkmalschutz gestellt: Schutz vor oder Schutz zum Nachdenken – oder habe ich die Aufforderung „Denk mal!“ falsch verstanden?

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