Wenn wir die Klimakrise auf ein für die Menschheit akzeptables Niveau begrenzen wollen, bedeutet dies, dass wir bis 2030 Netto Null CO2-Emissionen zu erreichen haben. Dieses Klimaschutzziel setzt die Vorgabe des Weltklimarates IPCC aus dem Jahr 2018 – schnelle, weitreichende und beispiellose Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft – um. Es ist erstaunlich, dass etwa Medien gegen bestens naturwissenschaftlich begründete Vorgaben polemisieren, am 2. Juli 2019 ein Beispiel der offenbar von der fossilen Energie-Misswirtschaft abhängige Tages-Anzeiger, mit Schlagzeilen wie «Die linke Forderung ist eine Illusion». Dabei ist schon lange klar: wenn wir wirklich wollen, sind auch schnelle, weitreichende und beispiellose Klimaschutzziele bestens umsetzbar! Es heisst also: Achtung, fertig – und jetzt los!
PS: «wir» meint in diesem Zusammenhang speziell die Schweiz – ein reiches Land mit einem eher hohen Treibhausgas-Fussabdruck hat eine besondere Verantwortung beim Klimaschutz.
Schlagwort: post-fossiles Zeitalter
Echter und ernsthafter Klimaschutz wird immer dringlicher
Schweizer Gletscher sind nicht mehr zu retten – Klimaerwärmung: Die «zwei Grad» wackeln (mit dem Lead «Prognosen der CO2-Emissionen und Klimamessdaten zeigen, wie extrem ambitioniert das Ziel des Pariser Abkommens ist.»): zwei NZZ-Schlagzeilen vom 3. August 2017. Diese Sauregurken-Zeit-Meldungen sind ein klarer Hinweis darauf, dass es dringlich echten und ernsthaften Klimaschutz braucht.
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Derzeit heitere Betroffenheit – wo bleibt ernsthafter Klimaschutz?
Die Pariser Klimaschutz-Konferenz vom Dezember 2015 hat eindeutige Vorgaben gemacht: Der von Menschen gemachte Klimawandel ist schnell und deutlich zu begrenzen. Auf die reale Klimaschutz-Politik hat dies allerdings kaum Auswirkungen. Derzeit fallen einige betroffen machende Texte auf, vor allem wegen ihres resignativen Charakters.
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COP 21: Wunder und Misserfolg – wenn wir es wollen, schaffen wir den Klimaschutz
Die ersten Meldungen zum Abschluss der UN-Klimakonferenz COP 21 in Paris am frühen Abend des 12. Dezember 2015 waren geradezu euphorisch. Stunden später hielt George Monbiot, The Guardian-Blogger fest: «By comparison to what it could have been, it’s a miracle. By comparison to what it should have been, it’s a disaster.» – oder kurz: mehr als erwartet, weniger als nötig. Was bleibt: Klimaschutz wird nicht von Regierungen oder Staaten gemacht, Klimaschutz mache ich, machst Du, machen wir, macht Ihr!
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Statt Energiewendehälse: eine glaubwürdige Energiepolitik auf dem Weg zu einer fossil- und nuklearfreien Energieversorgung
Energiepolitik ist eine sehr träge Sache – Impulse wie Tschernobyl oder Fukushima haben eine deutlich kürzere Halbswertszeit als der Atommüll, den die Nicht-Politik verursacht. Energiepolitik ist auch darum schwierig, weil etwa die Kosten für Energie zwar bedeutsam sind, aber doch nicht bestimmend. Da zudem alle Energie brauchen, meinen auch sehr viele, in der Energiepolitik mitreden zu können.
Nach-nuklear und nach-fossil: sind Sie schon unterwegs?
Energiewende, Atom-Ausstieg: diese und ähnliche (Such-)Worte hatten in den letzten 366 Tagen – seit der Atomkatastrophe von Fukushima – Hochkonkunktur. Eine nuklear- und fossilfreie Energieversorgung ist ohne Wenn und Aber möglich – „man“ muss sie nur wollen. Und genau dieses „man“ ist das Problem.
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Was kostet denn …
… nein, nicht der Ausstieg aus der, sondern der Wiedereinstieg in die Atomenergie? Rationalen DenkerInnen ist spätestens seit Tschernobyl, also seit 1986, klar, dass Atomenergie keinen massgeblichen Beitrag zur globalen Energieversorgung wird leisten können. Zu schwerwiegend sind die Risiken, die mit der gesamten Anwendungskette vom Uranabbau bis zur langdauernden Aufbewahrung des Atomabfalls verbunden sind. Alle Option-OffenhalterInnen und Technologie-Hoffenden können nicht darüber hinweg täuschen, dass eine nachhaltige Energieversorgung OHNE Atomenergie (sowohl in der Spaltungs- wie in der Fusionsform) auskommen muss.
Auch die Energiewirtschaft ist im Strukturwandel
Fotografieren – das war lange Zeit, schon fast synonymisch, mit Kodak verbunden. Die Firma Kodak ist nach 120 Jahren unternehmerischer Tätigkeit regelmässig von Spekulationen über eine mögliche Insolvenz betroffen. Die Digitalfotografie ist sicher ein wichtiger Hintergrund für die unternehmerischen Schwierigkeiten von Kodak. Die Digitalfotografie ist allerdings kaum der einzige Grund, schaffen es doch andere Unternehmen regelmässig, sich epochalen Entwicklungen anzupassen. Die politisch und gesellschaftlich gewollte Energiewende – hin zu einer fossil- und nuklear-freien Energieversorgung – hat bereits und wird auch zukünftig zu Auswirkungen auf die Volkswirtschaft und damit auch auf Unternehmen führen.
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3250 – was eine Zahl verrät
Nach wie vor ist die Schweizerische Energiepolitik nahezu ausschliesslich Atomenergiepolitik – selbst wenn das Parlament ein Ausfranseln der Atomenergie in der Schweiz beschlossen hat. Einmal mehr betreibt der Auto-Anzeiger, früher Tagesanzeiger, ein eigentliches Bashing dieser zwar zögerlichen, aber immerhin mehrheitsfähigen Energiepolitik, wie bereits auch bei der Vision der 2000-Watt-Gesellschaft: der Titel eines Artikel zur Medienkonferenz des Bundesrates über den aktuellen Stand der Abklärungen zur Weiterentwicklung der Schweizerischen Energiepolitik („Energiestrategie 2050) lautet „Über 3000 neue Windräder für den Atomausstieg“ – in der Legende zu zugehörige Grafik heisst es So viele Windräder (nämlich 3250) oder Fotovoltaikanlagen (nämlich 4.3 Mio Einfamilienhausanlagen) bräuchte es. Der Tagesanzeiger outet sich damit einmal mehr als verlängerter Arm der Atomlobby.
Auch in der Schweiz: die „Climate Criminals“ setzen sich einmal mehr durch
Noch nie war der (globale) Ausstoss von Treibhausgasen so hoch wie heute, noch nie war die Unwahrscheinlichkeit, dass ein wesentlicher Teil des Klimawandels Mensch Mensch gemachten ist, so klein. Und trotzdem schaffen es die Climate Criminals in der Schweiz – einige wenige Schein-Wirtschaftsvertreter zusammen mit der ignoranten Bleifussautofahrerlobby, das bereits extrem schwache CO2-Gesetz der Schweiz noch mehr zu verwässern. Ganz klar: die ökologischen Grösstfussabdrückler aus der Schweiz nehmen die ethische und moralische Verantwortung und Verpflichtung nicht wahr – „nach mir der Weltuntergang“ wird zur Maxime der Umwelt- und Wirtschaftspolitik der Schweiz.
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