Liberal verkommt zur sinnentleerten Worthülse

«Liberalismus ist eine der grossen Denkrichtungen insbesondere des so genannten Abendlandes und orientiert sich am Individuum. Der Liberalismus war erforderlich, um mit dem Hintergrund der Aufklärung Feudalismus und Absolutismus («Sonnenkönigtum» als eine Ausprägung) ablösen zu können, um heutige Gesellschaftsmodelle zu ermöglichen. Voraussetzung dazu ist Eigenverantwortung, letztlich aufbauend auf den goldenen Regeln der Ethik, etwa als Imperativ von Immanuel Kant formuliert. «Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.» – Die Rechte, die der Liberalimus einfordert, sind also zwingend mit eigenverantwortlich wahrgenommenen Pflichten verbunden. Diese Pflichten kommen allerdings immer häufiger zu kurz – dadurch wird «liberal» zur sinnentleerten Worthülse.

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Gesellschaft, wohin des Weges?

Die als wegleitend geltenden Wahlen 2015 für den Zürcher Regierungsrat und den Zürcher Kantonsrat haben eine Verstärkung der FDP bei gleichzeitiger Sitzreduktion bei Grünen und GLP gebracht. Die SVP konnte ihre Anteile nicht mehr steigern, ein Teil der grünen Verluste wanderte zu SP und AL. Mehrere Kommentare sehen dieses Ergebnis als Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung, aber auch als Formschwäche der grünen Parteien. Interessanterweise wurde die erschreckend geringe Wahlbeteiligung kaum thematisiert – wohl mit der Begründung, dass «Abwesende» so oder so immer falsch liegen.

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