COPxx: Sisyphos-Klimaschutzdiplomatie

Letztes Jahr habe ich 100 Tage vor COP-15, der Weltklimakonferenz von Kopenhagen, einen Beitrag dazu auf umweltnetz.ch veröffentlicht. Dieses Jahr schreibe ich – und dies erst noch aus Trotz – erst am Eröffnungstag von COP-16, der Weltklimakonferenz 2010 von Cancún zu diesem Anlass. Dies ist eine direkte Folge der Nichtergebnisse von Kopenhagen: ich halte Weltklimakonferenzen für ungeeignet, einen global verbindlichen Konsens zu erreichen. Letztlich gibt es nur einen tauglichen Ansatz, nämlich die zivilgesellschaftliche, eigenverantwortliche Handlungsweise!

Kopenhagen 2009 hat letztlich demonstriert, dass die internationale Staatengemeinschaft völlig handlungsunfähig ist, weil sie nach einer modifizierten Form des Drei-Affen-Prinzips funktioniert: all die Staatsrepräsentierenden behaupten vorerst, der Beitrag ihres Staates zum Mensch gemachten Klimawandels sei unerheblich, auf jeden Fall deutlich kleiner als der dieses oder jenes anderen Staates. Man werde also erst handeln, wenn auch die andern Staaten handeln würde. In einem zweiten Schritt heisst es dann, man könne aus irgendwelchen Gründen nicht handeln – die einen, weil sie zu reich sind, die andern, weil sie zu arm sind, die andern, weil sie ein zu dummes Parlament haben, die andern, weil sie Erdöl verkaufen, die andern, weil ihr Wohlstand vom Oelhandel kommt, nochmals andere, weil die Mensch gemachten Treibhausgase vor allem darum entstehen, weil sie all die Produkte für die anderen herstellen würden. Und drittens weil man gar nicht am Mensch gemachten Klimawandel Schuld sei und selber gar nicht handeln könne, wolle man wenigstens darüber bestimmen, was die andern (die ja wiederum von sich behaupten, nicht am Mensch gemachten Klimawandel Schuld zu sein und gar nicht handlungsfähig zu sein) an Handlungen vorzukehren hätten. Absurdes Theater, leere Phrasen – mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sind die absolut sinnentleerten Phrasen meines automatischen Phrasendreschers gehaltvoller als die PolitikerInnen-Voten, auch darum, weil sie auf Realsatire verzichten.

Abgesehen von Hans-Werner Sinn besteht ein ziemlich globaler Konsens darüber, dass raschestmögliches, gemeinsames Handeln zweckmässig ist. Immerhin hat Elinor Ostrom für die These, dass das globale Klima eine auch als solche zu bewirtschaftende Allmende darstelle, immer den Wirtschaftsnobelpreis erhalten.

Statt mich zu wiederholen, habe ich mich entschieden, an dieser Stelle einfach einige Beiträge aufzulisten, die ich in den letzten Monaten auf umweltnetz.ch mit Bezug zum Klimaschutz publiziert habe.