Seegfrörni-Indikator: Kältesummen an den grösseren Zürcher Seen im Winter 2023/24

1. April 2024: Am 21. Januar 2024 lagen die Tagesmitteltemperaturen im Winter 2023/24 an den grösseren Zürcher Seen letztmals unter 0 °C. Seither sind somit keine weiteren Beiträge zu den Kältesummen bei den drei Wetterstationen am Pfäffiker-, Greifen- und Zürichsee zusammenkommen. Ein weiterer Winter, der bestätigt, dass Seegfrörnen – wegen des Klimawandels – sicher bei den Mittellandseen seltener werden dürften. Der wärmste Februar (2024) seit Beginn der Aufzeichnungen 1864 bestätigt dies.

Mit Bezug zum Wetter sind der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz und der Saisonausblick von MeteoSchweiz von Interesse. Möglicherweise werde ich auch im Winter 2024/25 die Kältesummen für die drei grösseren Zürcher Seen darstellen.



Einordnung der Kältesummen der Winter 2010/11 bis 2023/24 für den Zürichsee
Winter
(November bis
März)
Kältesumme Zürichsee
[Kelvin-Tage]
2011/12 120.6
2010/11 71.1
2016/17 68.8
2012/13 61.7
2017/18 41.5
2020/21 30.4
2014/15 24.1
2023/24 20.7
2022/23 20.2
2018/19 9.1
2015/16 7.1
2013/14 5.2
2019/20 2.8
2021/22 1.7
Erforderliche Kältesumme für eine Seegfrörni 320

(höchste Kältesumme  2010/11 bis 2022/23 blauer Hintergrund, niedrigste Kältesumme rot; beim Pfäffikersee und beim Greifensee gab es Ausfälle und Veränderungen bei den Messstationen, darum keine Liste der Kältesummen)


26. Februar 2024: Seit mehr als einem Monat haben sich bei den drei Wetterstationen am Pfäffiker-, Greifen- und Zürichsee keine weiteren Beiträge zur Kältesumme ergeben. Die Wetterprognosen, der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz und der Saisonausblick von MeteoSchweiz lassen weiterhin milde/warme oder allenfalls mittlere Bedingungen im Vergleich mit den Mehrjahreswerten erwarten. Eine Seegfrörni im Winter 2023/24 kann mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden.

7. Februar 2024: Seit mehr als zwei Wochen haben sich bei den drei Wetterstationen am Pfäffiker-, Greifen- und Zürichsee keine weiteren Beiträge zur Kältesumme ergeben. Dies dürfte sich aufgrund der Wochen-Wetterprognose kaum ändern.

29. Januar 2024: Welch ein Kontrast: Nach drei Tagen mit Tagesmitteltemperaturen unter Null Grad Celsius an der Messstation Mythenquai am Zürichsee die Tagesmitteltemperatur innert 3 Tagen auf etwas über 12 °C am 24. Januar. Damit war auch der Schnee wieder weg. Weitere Beiträge zur Kältesumme sind in den nächsten Tagen nicht in Aussicht.

22. Januar 2024: Seit Anfang November 23 lagen bis zum 21. Januar 2024 an 13 von 82 Tagen die Tagesmitteltemperaturen an der Messstation Mythenquai am Zürichsee unter Null Grad. Nach wie liegen die bis jetzt erreichten  Kältesummen deutlich unterhalb der Möglichkeiten einer Seegfrörni. Gemäss Wochenprognose dürften in den nächsten Tagen für die Jahreszeit eher milde Bedingungen zu erwarten sein.

17. Januar 2024: Nach etwa einer Woche mit Tagesmitteltemperaturen an den Messstationen an den grösseren Zürcher Seen grösstenteils unter Null Grad ist es weniger kühl und regnerisch. Auch nach den kalten Tagen liegen die bis jetzt erreichten Kältesummen deutlich unterhalb der Möglichkeiten einer Seegfrörni. Gemäss Wochenprognose dürften in den nächsten Tagen zusätzliche Kältesummen-Beiträge dazu kommen.

15. Januar 2024: Seit etwa einer Woche liegen die Tagesmitteltemperaturen an den Messstationen an den grösseren Zürcher Seen grösstenteils unter Null Grad. Es sind einige weitere Beiträge zur Kältesumme zusammengekommen – wie die Grafik des Verlaufs der Kältesummen zeigt immer noch deutlich unterhalb der Möglichkeiten einer Seegfrörni. Voraussichtlich dürften in den nächsten Tagen weitere Kältesummen-Beiträge dazu kommen.


14. Januar 2024: An den Biotop-Weihern in Zürich Binz zeigt sich bereits eine Schicht (tragfähiges) Eis.


9. Januar 2024: Im Tagesmittel ergaben sich am 8. Januar die ersten Beiträge des Jahres 2024 zur Kältesumme. Im Wochenverlauf sind weitere Beiträge zu erwarten, in der Tendenz pro Tag im tiefen einstelligen Bereich.


30. Dezember 2023: Um Mitte Dezember herum war es etwas kühler, inkl. eines kleinen zusätzlichen Beitrags zur Kältesumme am Pfäffikersee. Nach klaren Nächten waren bei einigen Tümpeln feine Eisflächen zu sehen.


10. Dezember 2023: Nach dem ersten Schnee im Mittelland lagen die Tagesmitteltemperaturen im Gebiet der grösseren Zürcher Seen während zwei bei drei Tagen unter 0 °C – ein bisschen Kältesumme ist zusammengekommen!


Nach den ersten Schneetagen Dezember 2023

Der gleiche Baum links im Schneegestöber, rechts drei Tage danach nach etwas Tauwetter:

 

 


3. Dezember 2023: Nach dem ersten Schnee im Mittelland des Winters 2023/24 sanken die Temperaturen an den Zürcher Seen teilweise unter 0 °C ab – das Sammeln der Kältesummen beginnt!


Hintergrund zu Seegfrörni/Seegfrörnen

«Gibt es in Zukunft noch Seegfrörnen?» fragte MeteoSchweiz am 20. Februar 2020 (als Beitrag beim scnat netzwerk zu finden) – eine Art Prognose: Durch den Klimawandel dürften Seegfrörnen zukünftig noch seltener werden. 

MeteoSchweiz-Blog (16. Januar 2023) zur Zürichsee-Seegfrörni 1963 – gemäss einem SRF-Beitrag lag die Kältesumme im Winter 1962/63 bei 500 Kelvin-Tagen.


Verwendet werden die im Internet verfügbaren Daten von drei Messtationen:


Zur Kältesumme: es braucht für den Zürichsee eine Kältesumme von 320, für den Greifensee eine solche von 160 und den Pfäffikersee von 120 Kelvin-Tagen. Wikipedia-Definition der Kältesumme: Die Kältesumme eines Winters oder Monats erhält man, indem man alle Beträge negativer Tagesmitteltemperaturen (Temperaturen unter 0 °C) aufsummiert.