Seegfrörni-Indikator: Kältesummen an den grösseren Zürcher Seen im Winter 2022/23

Nachtrag Dezember 2023: Seegfrörni-Indikator: Kältesummen an den grösseren Zürcher Seen im Winter 2023/24

1. April 2023: Die für eine allfällige Seegfrörni massgeblichen «Wintermonate» November (2022) bis März (2023) sind Geschichte. In diesem Winter gab es gelegentlich Phasen mit einigen Tagen mit etwas kälteren Temperaturen. Am Zürichsee sind mit 20.2 Kelvin-Tagen etwa sechs Prozent der für eine Seegfrörni erforderlichen Kältesumme zusammengekommen.

Der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz und der Saisonausblick von MeteoSchweiz geben Hinweise auch für andere Wetter-Fragen als die Entwicklung der Kältesumme.


Im Winter 2022/23 war die Kältesumme leicht geringer als der Medianwert von 24.1 Kelvin-Tagen aus den 13 Wintern 2010/11 bis 2022/23, mit einem Minimalwert von 1.7 Kelvin-Tagen im Winter 2021/22 und einem Maximalwert von 120.6 Kelvin-Tagen im Winter 2011/12. In diesen dreizehn Jahren wurde somit die Seegfrörni-Kältesumme für den Zürichsee deutlich nicht erreicht. Im Winter 1962/63, also vor 60 Jahren, kam es zur bisher letzten Gfrörni des Zürichsees – es müssten deutlich längere und ausgeprägtere Kältephasen auftreten, damit dies wieder möglich würde.

Sobald im Winter 2023/24 ab November 2023 wieder Kältesummenbeiträge zusammenkommen, werde ich diese wieder auf einer Blog-Seite zusammentragen.


Einordnung der Kältesummen der Winter 2010/11 bis 2021/22 für den Zürichsee
Winter
(November bis
März)
Kältesumme Zürichsee
[Kelvin-Tage]
2022/23 20.2 (8)
2021/22 1.7 (13)
2020/21 30.4 (6)
2019/20 2.8 (12)
2018/19 9.1 (9)
2017/18 41.5 (5)
2016/17 68.8 (3)
2015/16 7.1 (10)
2014/15 24.1 (7)
2013/14 5.2 (11)
2012/13 61.7 (4)
2011/12 120.6 (1)
2010/11 71.1 (2)
Erforderliche Kältesumme 320

(in Klammern Rangfolge der «Winterkälte», kältester Winter blau, mildester Winter rot; beim Pfäffikersee und beim Greifensee gab es Ausfälle und Veränderungen bei den Messstationen, darum keine Liste der Kältesummen)

17. Februar 2023: Nach einem bescheidenen Anstieg der Kältesummen Anfang Februar wirkt das Wetter derzeit zumindest im Bereich der grösseren Zürcher Seen nicht gerade winterlich. Gemäss Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz geht es zuerst mit mildem Wetter weiter, dann folgen mittlere bis milde Wetter-Wochen. Allenfalls könnte dies durch eine «plötzliche Stratosphärenerwärmung» verändert werden. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz zeigt nach wie vor für Februar bis April mittlere bis warme Verhältnisse, für März bis Mai bekommen die mittleren Verhältnisse etwas mehr Gewicht.

28. Jan. 2023: Die Kältesumme ist in den letzten Tagen nochmals angestiegen – am Pfäffikersee deutlich stärker als am Zürichsee. Von der Gefrierschwelle des Pfäffikersees ist weniger als ein Drittel erreicht. Der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz geht von einem Wettergeschehen mit im Jahreszeitvergleich mittleren bis milden Bedingungen aus. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz zeigt nach wie vor für Februar bis April mittlere bis warme Verhältnisse.

14. Jan. 2023: Der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz lässt für Nord- und Ostschweiz zuerst kalte bis mittlere Bedingungen erwarten, was wieder zu Beiträgen zur Kältesumme führen könnte. Dann folgen zwei Wochen mit «durchschnittlichen» Angaben. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz – derzeit von Februar bis April – geht über den Winter hinaus von mittleren bis warmen Verhältnissen aus.

8. Jan. 2023: Ausblick vom Bachtel-Aussichtsturm mit von links Zürichsee (teilweise), Greifensee und Pfäffikersee.

7. Jan. 2023: Vor etwa drei Wochen erhöhte sich die Kältesumme an den grösseren Zürcher Seen letztmals. Die seither (rekordmässig) milden Temperaturen haben voraussichtlich die bisherigen Kältesummen dieses Winters kompensiert. Gemäss Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz sind in nächster Zeit mindestens mittlere, meist milde Temperaturen zu erwarten. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz wurde noch im Dezember 2022 erstellt (eher milder Winterverlauf).

23. Dez. 2022: Derzeit sind die Aussentemperaturen alles andere als winterlich. Dies zeigt sich auch daran, dass die Seewassertemperaturen nicht mehr absinken oder sogar leicht ansteigen. Der  Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz lässt zu Beginn milde Temperaturen, gegen Ende für die Jahreszeit allenfalls mittlere Bedingungen erwarten. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz von Januar bis März 2023 weist nach wie vor auf  einen eher milden Winterverlauf hin.

15. Dez. 2022: Nach einigen kalten Tagen mit den ersten Beiträgen für die Kältesumme des Winters 2022/23 werden derzeit an den grösseren Zürcher Seen Aussentemperaturen über 0 °C gemessen – gemäss Wetterprognosen und  Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz sind demnächst nochmals Wintertage zu erwarten, dann in der Tendenz eher mittlere bis milde Bedingungen. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz von Januar bis März 2023 weist auf  einen eher milden Winterverlauf hin.

11. Dez. 2022: Ein kalter Morgen! Wie geht es weiter? Der Ausblick für die drei Folgewochen von MeteoSchweiz lässt im Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt zu Beginn kalte Temperaturen erwarten, mit Tendenz gegen Ende Jahr zu eher milden Temperaturen. Da werden in den nächsten Tagen Beiträge für die Kältesumme des Winters 2022/23 auch am Greiffensee und am Zürichsee zusammenkommen. Der Saisonausblick von MeteoSchweiz – derzeit von Dezember 2022 bis und mit Februar 2023 – lässt einen milden Winter erwarten.

Am 10. Dezember 2022 lag am Pfäffikersee im Winter 2022/23 die Tagesmitteltemperatur erstmals knapp unter 0 °C, ein erster kleiner Beitrag zur Kältesumme des Winters 2022/23! Wie immer der Anlass, die Kältesummen-Seite zur Temperaturentwicklung an den grösseren Zürcher Seen im Winter 2022/23 zu starten.


Hintergrund zu Seegfrörni/Seegfrörnen

«Gibt es in Zukunft noch Seegfrörnen?» fragte MeteoSchweiz am 20. Februar 2020 (als Beitrag beim scnat netzwerk zu finden) – eine Art Prognose: Durch den Klimawandel dürften Seegfrörnen zukünftig noch seltener werden. 


Verwendet werden die im Internet verfügbaren Daten von drei Messtationen:


Zur Kältesumme: es braucht für den Zürichsee eine Kältesumme von 320, für den Greifensee eine solche von 160 und den Pfäffikersee von 120 Kelvin-Tagen. Wikipedia-Definition der Kältesumme: Die Kältesumme eines Winters oder Monats erhält man, indem man alle Beträge negativer Tagesmitteltemperaturen (Temperaturen unter 0 °C) aufsummiert.