…, 395, 396, 397, 398, 399, #400, 401, 402, 403, 404, 405, … – was ändert sich?

  In sehr vielen Medien waren in den ersten Mai-Tagen 2013 Titel wie „CO2-Dichte so hoch wie noch nie in der Menschheitsgeschichte„, „Kohlendioxid-Gehalt knackt 400-ppm-Marke„, „Climate Milestone: Earth’s CO2 Level Nears 400 ppm“ oder „Umwelt: CO2-Konzentration erreicht historischen Höhepunkt“ zu lesen. Die nicht nur wegen den zwei Nullen als bedeutsam geltende Schwelle von 400 ppm des Treibhausgases CO2 werden messtechnisch korrekt bei der Messstation Mauna Loa erreicht. Ob diese „Bad News“ wohl Auswirkungen auf die dringend erforderlichen Klimaschutz-Taten haben werden?

In den letzten 40 Jahren hat dieser Wert von etwa 320 auf 400 ppm zugenommen, insgesamt um über 25 %, fast 2 ppm pro Jahr – mit nahezu absoluter Sicherheit ist diese Zunahme auf den übermässigen Verbrauch fossiler Brenn- und Treibstoffe zurückzuführen. Die Folgen dieses Anstiegs des Gehalts an Treibhausgasen – Veränderungen des Klimas – sind nicht mit letzter Sicherheit abschätzbar. Für die Schweiz etwa nimmt das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz an, dass „mit einer deutlichen Zunahme der Anzahl Sommertage, einer Verlängerung der Vegetationsperiode, häufigeren Hitzewellen und längeren Trockenperioden“ (von mir redaktionell bearbeitet/zusammengefasst) zu rechnen ist. Nun, gewisse Veränderungen mögen – nach dem nass-kalt-grauen Wetter (was nicht das gleiche wie Klima ist) in den Monaten März, April und Teilen des Mais – auf den ersten Blick positiv wirken. Auch ohne menschliches Zutun würde sich das Klima verändern – die Sorge ist, dass zusammen mit dem Mensch gemachten Klimawandel diese Veränderungen die Anpassungsfähigkeit der Menschheit überfordern. Wenn es gelingt, den CO2-Gehalt auf 450 ppm zu beschränken, dürfte mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Temperaturanstieg von im globalen Mittel von 2 Kelvin möglich sein – ein solcher gilt als gesellschaftlich knapp beherrschbar, auch wenn etwa von den VertreterInnen kleiner Inselstaaten eine stärkere Beschränkung gefordert wird respektive im Sinne der Vorsorge eine Reduktion auf 350 ppm angestrebt wird.

Als Beitrag der Schweiz zur Einhaltung des 2-Kelvin-Ziels heisst dies: Die Schweiz hat bis 2050 ihre CO2-Emissionen um 80 bis 95 Prozent (gegenüber 1990) zu senken und bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf nahezu Null zu reduzieren (Schlussfolgerung des OcCC (Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung des Bundes) im Bericht „Klimaziele und Emissionsreduktion“, 2012).

Was dies konkret für jede und jeden heisst, ist zum Beispiel in meinem Beitrag „Energiepolitik for Dummies“ festgehalten. Mit dieser Energiepolitik for Dummies ist es möglich, gleichzeitig in eine fossil- und nuklear-freie Zukunft voranzugehen! Dazu gehört auch Zukunft gestalten: weg von Öl und Gas!


Der grafische Blickfang stammt von der Seite bluemoon.ucsd.edu/


Als „Spielereien“ sind im Internet Scripts erhältlich, die Auskunft geben über aktuelle CO2-Gehalte.

Von carbonify.com

Von co2unting, mit einer umweltnetz.ch-Erweiterung: Der aktuelle CO2-Gehalt der Aussenluft beträgt ppm (aktueller Schätzwert für den mittleren globalen Gehalt, darum kein fixer Wert).

P.S. Diese beiden Counter zeigen unterschiedliche Werte, weil es sich beim ersten um den aktuellen Mouna Loa-Wert, beim zweiten um einen aktuellen Schätzwert handelt.