Innerhalb einer Woche in der Schweiz: Milliardenbeträge für einen staatlichen Eingriff für eine «too big to fail»-Bankunternehmung. Und am 25. März 2023 der «Swiss Deficit Day»: die Schweizer:innen haben an diesem Tag bereits mehr von der Natur verbraucht, als die Natur in einem ganzen Jahr regenerieren kann.
Auch wenn es in der Schweiz gesetzliche Bestimmungen zur Vermeidung einer «too big to fail»-Situation im Bankwesen gibt, musste die Schweiz sehr kurzfristig für die Credit Suisse eine offensichtliche Murks-Lösung umsetzen. Die übersteigerte liberale Haltung der Schweizerischen Politik taugt offenbar nicht zur Vermeidung grosser Risiken.
Swiss Deficit Day – eine noch grössere «too big to fail»-Herausforderung
Der «Swiss Deficit Day» am 25. März 2023 ist einer der vielen Indikatoren, der darauf verweist, dass die Schweiz einen zu grossen Gesamtfussabdruck aufweist. Am 20. März 2023 hat der Weltklimarat IPCC schon wieder einen alarmierenden Bericht zu Klimakrise veröffentlicht – mit dem Titel «Urgent climate action can secure a liveable future for all» (Hauptaussagen in deutscher Sprache aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung). Völlig ignorant betreibt die $VP eine illegale, antidemokratische und antirechtsstaatliche Lügen-Propaganda-Kampagne gegen den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative. Da gibt es nur eine klare Antwort: ein deutliches JA in der Volksabstimmung vom 18. Juni 2023 zum Bundesgesetz vom 30. September 2022 über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit.
Die Schweiz ist selbst bei einem Ja zum Klimaschutz-Gesetz am 18. Juni 2023 weit entfernt von einer nachhaltigen Entwicklung. Bei der nachhaltigen Entwicklung geht es sehr gewichtig auch um den Menschenschutz, damit die jetzt lebenden und zukünftige Generationen ein gutes Leben haben können. Wir müssen dafür sorgen, dass die zukünftige Welt tauglich ist für die Enkelinnen und Enkel, für die Urenkelinnen und Urenkel.
Wir brauchen neue Denkmuster
Die «Credit Suisse»-Geschichte ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch in der Schweiz die individuellen Interessen, die eigenen Egoismen bevorzugt werden, auch dann, wenn die Interessen anderer Menschen betroffen sind. Ethische Überlegungen werden offensichtlich von den individuellen Egoismen nicht berücksichtigt. Wir haben uns offensichtlich nicht im Griff – zumindest die Liberal-Egoisten sind nicht in der Lage, weiter als ein Quartal, weiter als an die Inhalte des eigenen Portemonnaies zu denken.
Es ist offensichtlich: vieles, sehr vieles, was der Mensch tut, ist derzeit zu gross, sogar deutlich zu gross. «Gerade wenn der Mensch um die Risiken der Ressourcenübernutzung weiss und als Lenker und Leiter der Natur auftritt, muss sein Leben und Handeln nachhaltig ausgerichtet sein.» Dies ein Zitat aus einem Text der Uni Basel vom November 2022 zur «Energiekrise».
Es ist zu hoffen, dass Ende März 2023 mit der «too big to fail»-Credit Suisse und dem Swiss Deficit Day endlich zu neuen Denkmustern führt und wir zu «schnellen, weitreichenden und beispiellosen Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft» kommen!