AKW-Lobby blockiert die Energiepolitik

Drei Gesuche für neue Atomkraftwerke hat die Atomlobby in der Schweiz eingereicht – mindestens drei zuviel! Denn: weder wegen des Klimaschutzes noch wegen einer gar nicht möglichen herbeigeschwafelten Stromlücke braucht es überhaupt Atomkraftwerke. Weil ein derartiges Übermass an unsinnigen Gesuchen eingereicht wurde, ergeben sich beim Bund erhebliche zeitliche Verzögerungen bei der Bearbeitung dieser Gesuche – die AKW-Lobby blockiert die Energiepolitik!

Klar ist: neue AKWs braucht es weder energie- noch klimaschutzpolitisch – die Nutzung der Atomenergie liegt einzig im Interesse von (kleinen) Teilen der Energiewirtschaft. Eine zukunftsgerichtete Stromversorgung braucht die Atomenergie nicht – eine Technologie, die sich auf eine „fossile“, endliche Ressource abstützt, mit Abfallstoffen, die Mensch und Umwelt während mehreren hunderttausend Jahren belasten. Eine Technologie zudem, die dauernd den Rechtsstaat untergräbt (siehe Castortransporte in Deutschland). Wer die „Option Kernenergie“ offen halten will, behindert in erheblichem Ausmass die Nutzung erneuerbarer Energien für die Stromproduktion. Wenn die Atom-Lobby gleichzeitig Gesuche für drei unnötige Atomkraftwerke einreicht, führt sowohl das Übermass an behördlicher Prüfarbeit als auch das zeitliche Herausschieben der dringlich erforderlich energiepolitischen Weichenstellungen zugunsten der erneuerbaren Energien und des effizienten Stromeinsatzes zu einer Blockierung der Energiepolitik.

Wenn der Bundesrat eine ernsthafte Energiepolitik umsetzen will, gibt es nur eines: sofortige Annahmeverweigerung respektive Rücksendungen solcher unsinniger Gesuche, eindeutige Leistungsaufträge an die Energiewirtschaft für eine sofortige Ökologisierung und endlich endlich die Einführung einer umfassenden Energielenkungsabgabe mit vollständiger Rückerstattung an Haushalte und Wirtschaft