Klimaschutz ist Menschenschutz: Anpassung an die Klimakrisen-Hitze

Unser Umgang mit Aussenräumen führt dazu, dass sich die von Menschen gemachte Klimaerhitzung in Städten deutlich stärker auswirkt. Wohlergehen und Gesundheit sind an den Hitzetagen gefährdet. Für den Schutz der Menschen braucht es somit auch Massnahmen zur Anpassung an die Klimakrise! Anschaulich zeigt dies etwa die Ausstellung «Cool down Zurich – Wir kühlen die Stadt» in der Stadtgärtnerei Zürich (voraussichtlich Juni 22 bis März 2023).

Dass wir uns mit der Anpassung an die Klimakrise beschäftigen müssen, belegt einmal mehr, dass die Klimapolitik der letzten 30 bis 50 Jahre gescheitert ist. Allerdings: «Grünflächen mit breitkronigen Bäumen, … Wasser, Schatten, helle Oberflächen, … Luftströme» [Zitate aus den Ausstellungsunterlagen] tragen auch an warmen und heissen Tagen zu mehr Komfort in den Stadträumen bei, nicht nur an den Hitzetagen. Somit ist Menschenschutz ein eindeutiger Beitrag zu mehr Lebensqualität – dies auch zur Einordnung der Kosten von Massnahmen zur Anpassung an die Klimakrise.

Ein wichtiger Aspekt: auch wenn es bereits viel Grün im Stadtraum gibt, braucht es noch viel mehr, an Fassaden, auf Dächern, auf Plätzen. Es braucht auch mehr Bäume. Neu gepflanzte Bäume brauchen allerdings mindestens 20 bis 40 Jahre, bis sie einen relevanten Beitrag  zur Hitzeminderung leisten können!  

Klimaanpassung und Klimaschutz sind wichtig 

Die Anpassung an die Klimakrise ist aufgrund der Realitäten und der Zukunftsszenarien wichtig. Dies ändert nichts daran, dass der Menschenschutz weiterhin «schnelle, weitreichende und beispiellose Massnahmen in allen gesellschaftlichen Bereichen» braucht, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. «Netto Null 2030» muss zwingend zur Vorgabe für den Klimabereich werden, da ändern die diversen mehr oder weniger aktuellen klimapolitischen Kompromiste nichts daran! Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft mit ausschliesslich nachhaltiger Nutzung erneuerbarer Energien kann und darf nicht aufgehalten werden.

Das offensichtliche Scheitern einer enkel*innen-tauglichen Klimapolitik legt einen weiteren Schluss nahe: es wird zukünftig allenfalls auch diverse Technologien zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre und der dauerhaften und sicheren Lagerung brauchen. Offensichtlich ist: Klimaschutzmassnahmen sind am billigsten, Klimaanpassung kostet mehr, die CO2-Entnahmen noch mehr. Ob dies wohl eine der Absichten der nach wie vor wachstumsorientieren Wirtschaftspolitiken ist?