Es sind die gleichen Parlamente, die sich darüber Gedanken machen, Facebook und Killerspiele zu verbieten. Auch wenn unbestritten ist, dass Killerspiele einen Beitrag zur gefühlten Gewaltzunahme leisten: es gibt dermassen viele unkontrollierbare Verteilkanäle von elektronisch nutzbaren Spielen, dass ein Verbot schlicht nicht umsetzbar ist. Was wesentlich wirksamer wäre: ein SVP-Verbot – und es würde auch nützen!
Der Schon-Fast-SVP-Regierungsrat Hans Hollenstein, Zürich, präsentiert zwar Zahlen aus der Kriminalitätsstatistik, die eine Zunahme der Delikte gegen Leib und Leben nahelegen – aber es ist und bleibt halt eine Statistik, nicht frei von Manipulationsversuchen aller Art. Nehmen wir mal an, dass die politische Aussage zutrifft, dass Gewalt von Jugendlichen zunimmt. Diese Zahl ist direkt korreliert mit der Zunahme der Parteistärke der SVP!
Die SVP ist eindeutig jene Partei mit der „positivsten“ Haltung zu Gewalt. Die SVP fordert und fördert Bürgerwehren. Die SVP unterstützt am lautesten Kriegsmaterialexporte – Güter also, die nachweislich der Gewaltausübung dienen.
Die SVP befürwortet generell gewalteskalierende Polizeistrategien, die SVP benutzt in ihren optischen und Sprachbildern, z.B. bei Wahlplakaten, gewaltverherrlichende Inhalte. Der zum Glück nicht in den Zürcher Stadtrat gewählte SVP-Kandidat Karl Zweifel propagiert aktiv gewalttätige Hinrichtungspraktiken aus dem Mittelalter.
Die SVP wehrt sich gegen Tempolimiten, freut sich nicht an der Veloförderung: sie steht also ein für die sogenannt „Stärkeren“ im Strassenverkehr (unabhängig von der Frage, ob tonnenschwere Autos nicht kompensatorische Effekte haben).
Auch im Klimaschutz (Stichwort „Krieg für Oel“) oder bei der Atomenergie setzt sich die SVP für Vorgehensweisen ein, die tendentiell das Aggressionspotential erhöhen.
Die SVP gehört zu jenen Kräften, die bewaffnete Konflikte unterstützen und eindeutig Partei ergreifen für Machtausübende, statt die Leiden der Zivilbevölkerung – die sogenannten Kollateralschäden – vermeiden zu wollen. Die SVP setzt sich für eine starke Armee ein, die sich am gewaltbereiten Ansatz der Verteidigung (statt der Gewaltprävention) orientiert.
Die Gewaltszenen gehören in die alltägliche Berichterstattung in allen Medien – auch ohne Game kommt die Gewalt in die gute Stube.
Die SVP-Botschaft ist simpel: Gewalt gehört in den Alltag, Gewalt ist legitim zur Durchsetzung von Ansprüchen, wer bereit ist, Macht und Stärke zu nutzen, hat einen Vorteil. Und wie die Kriminalstatistik offenbar zeigt: diese Botschaft hat Wirkung, sie kommt an!
Dass die SVP die gefühlte Sicherheit im Alltag am lautesten thematisiert, gehört zur Verlogenheit dieser Partei.
Wer die Gewalt, insbesondere die Jugendgewalt vermindern will, hat somit tatsächlich nur eine Wahl: die lautesten Gewaltpropheten, also die SVP, ist zu verbieten. Und alle anderen Parteien sind darauf zu verpflichten, ihre Politiken regelmässig auf Gewaltfreiheit überprüfen zu lassen. Dazu gehört die absolute Verpflichtung, auf die gesetzliche Ächtung jeder Gewaltanwendung hinzuarbeiten!