Schweizer Armee ist ein Sicherheitsrisiko

Nicht-wirklich Bundesrat Ulrich (Ueli) Maurer hat einmal mehr sein Sicherheitsverständnis offenbart – dieses steckt tief in den Zeiten der alten Eidgenossenschaft: Am Morgen des 18. Januar 2010 hat Herr Maurer tausend VBS-Kadermitarbeiter(Innen???) bei Nacht und Nebel auf einer militärhistorisch nicht ganz bedeutungslosen Waldlichtung versammeln lassen. An diesem Ort sollen sich, so die Geschichtsschreibung, „1339 die Mannen vor der Schlacht bei Laupen gegen die Habsburger, 1798 für die Schlacht von Neuenegg gegen die Franzosen versammelt haben„.

Nun, die Habsburger gibts noch als adlige Rest-Familie, die Franzosen haben seinerzeit die Ideen der französischen Revolution Gleichheit, Freiheit, Geschwisterlichkeit (damals noch „Brüderlichkeit“) in die Schweiz gebracht. Herr Maurer versammelt in der Neuzeit „sein“ Kader einerseits in Erinnerung an museale Romantik und Klatschheftchen-Realität, denn nichts anderes sind Adelige und Monarchien heute, und andererseits gegen wesentliche Inhalte der gesellschaftlichen Moderne. Offenbar ist da der Schweizerische Verteidigungsminister auch nach mehr als 200 Jahren nicht von den Vorteilen der Zivilgesellschaft und den demokratischen Errungenschaften überzeugt.

Herr Maurer sieht also offenbar nach wie vor die gleichen Gefahren wie 1339 oder 1798 – will er die Schweiz davor schützen, mutige Schritte in die Zukunft zu wagen und sich den echten sicherheitspolitischen Herausforderungen zu stellen? Eine Armee, die weder ihre Munitionsvorräte noch die Finanzen im Griff hat, eine Armee, die sich an nicht-existenten Risiken orientiert, braucht die Schweiz für das 21. Jahrhundert nicht mehr!

Die VBS-Kader hätten sich am Paradeplatz in Zürich besammeln sollen – symbolisch für die Gierheit des Bankwesens der Schweiz. Dadurch werden zentrale ethische und moralische Werte in Frage gestellt, wird der Rechtsstaat ausgehöhlt. Oder Herr Maurer hätte das VBS-Kader auf der Riederfurka versammeln können, mit Blick auf den schwindenden Aletschgletscher – Mahnmal für den mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Menschen gemachte Klimawandel, Bedrohung der Lebensräume von Mensch und Natur, weltweit! Oder wie wäre der Besuch eines Naturschutzgebietes angekommen, einem Naturschutzgebiet, in welchem Zivildienstleistende dafür sorgen, dass die Artenvielfalt auch in der Schweiz Raum hat?

Nein, Sicherheitspolitik darf man nicht den Militärs überlassen! Da gibts nur eins: Armee so schnell als möglich liquidieren!

Und: bis zur Liquiditation den Zivildienst blühen lassen!