Nur mit klugem Verhalten ist eine nachhaltige Entwicklung möglich!

Zigistummel

Wer hin und wieder beim Gehen durch die Stadt den Blick zum Boden wendet, sieht regelmässig Zigarettenstummel herumliegen – obwohl diese gefährlich sind für kleine Kinder, obwohl diese Gift sind für Böden, Flüsse und Seen. Dies ist ein Beispiel für unkluges Verhalten. Wie kommen wir davon weg, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen?

stop2drop-Aktion gegen Zigaretten-Littering

Vom 9. bis zum 23. Mai 2023 findet eine Aktion von stop2drop gegen Zigaretten-Littering statt, Botschaft «Gemeinsam sammeln wir 1 MILLION Zigarettenstummel – MACH MIT».

Ich habe mitgemachtt, und auf drei Wegen durch die Stadt Zürich rund 1’500 Stummel gesammelt, in einer Sammelzeit von etwa vier Stunden. Es braucht also weitere 666 Menschen, die einen vergleichbaren Beitrag leisten, dann sollte das Ziel von 1 MILLION gesammelten Zigarettenstummel erreichbar sein.

Ziel einer solchen Aktion ist es, dass rauchende Menschen dazu bewegt werden können, ihre Zigarettenstummel korrekt zu entsorgen. Zum Beispiel in einen bei vielen öffentlichen Abfalleimern angebrachten Zigarettenstummel-Abteil, oder mit einem Taschenaschenbecher.

In den Aktionsunterlagen von stop2drop steht, dass rund drei Viertel aller Zigistummel in der Natur landen, also unklug entsorgt werden. Offenbar taugt eigenverantwortliches Handeln nicht, um dem unklugen Zigaretten-Littering ein schnellstmögliches Ende zu bereiten. Bei anderen Themen wird von «Erziehung» gesprochen, wenn es darum geht, ein nachweislich kluges Verhalten zu fördern.

Ist kluges Verhalten die Ausnahme, das gute Beispiel?

An einem wettermässig schönen Sonntagnachmittag sind viele Menschen ausflugmässig unterwegs, zu Fuss, mit dem Velo, mit dem E-Bike, mit dem öffentlichen Verkehr. Dies kann als klug bezeichnet werden. Ist es klug, mit dem Auto, mit dem Töff, mit dem Kleinflugzeug solche Ausflüge zu machen? Sicher unklug ist es, solche Ausflüge mit einem Oldtimer-Fahrzeug zu machen, welches lärmt und stinkt. Es kommt aber immer noch recht häufig vor!

Regeln für kluges Verhalten

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ So hat Immanuel Kant im 18. Jahrhundert einen «Imperativ» formuliert. Hans Jonas hat im 20. Jahrhundert geschrieben: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.

Im 21. Jahrhundert wird insbesondere von politischen Parteien die liberalistische „Eigenverantwortung“ in den Vordergrund gestellt. Dies verlangt allerdings zwingend, dass globale Ansätze keine Berücksichtigung mehr finden, sondern einzig der Egoismus als Leitprinzip zu betrachten ist. 

Das Beispiel der Zigarettenstummel illustriert eindeutig, dass dies nicht funktioniert. Offenbar ist es für das egoistische Individuum tatsächlich der einfachste Ansatz, Zigaretten-Littering zu betreiben. Das ist tatsächlich eigenverantwortlich, weil dies für Rauchende den geringsten Aufwand bedeutet. Eine Gefahr für kleine Kinder? Gift für Böden, Flüsse, Seen? Die müssen sich halt auch eigenverantwortlich verhalten. Keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Aber soll das ein Problem sein, welches rauchende Menschen dazu zwingt, sich zu Anti-Zigaretten-Littering erziehen zu lassen?

Sarkasmus off.

So geht es wirklich nicht – wir brauchen Ansätze, welche den korrekten Umgang mit Zigarettenstummeln belohnen!

Littering ist in keiner Form nachhaltig!

Verbrennen von Heizöl, Benzin, Diesel, Erdgas und weiteren Brennstoffen: das ist CO2-Littering! Und gleichzeitig Luftschadstoff-Littering! Und kann zudem gleichzeitig Lärm-Littering sein! Und so weiter und so fort!

Obwohl wir seit Jahrzehnten wissen, dass wir von diesen Littering-Formen Abstand nehmen müssen, um eine nachhaltigere Entwicklung zu ermöglichen, ist nicht sehr viel passiert – das Sammeln von Zigaretten-Stummeln für stop2drop illustriert das Versagen der bisherigen Nachhaltigkeits-Strategien. Liberalismus, Eigenverantwortung sind offensichtlich gescheitert.

Wir brauchen endlich enkel:innen-, urenkel:innen-taugliche Zukunftsszenarien

Ein weiteres Müsterchen im Zusammenhang mit der Ermöglichung einer nachhaltigen Entwicklung ist dioe politische Forderung nach «Technologieoffenheit». Damit wird jeweils suggerier, irgendwann werde es eine Technologie geben, die zumindest einzelne Nachteile der bisherigen Technologien nicht mehr hätten.

Dies taugt in keiner Art und Weise! Es ist nicht vollständig auszuschliessen, dass es beispielsweise zukünftig Stoffe geben könnte, die eine Vielzahl der Nachteile bei der Verbrennung der als fossilen Energieträger bekannten Stoffe nachhaltig beseitigen könnten. Nur: derzeit gibt es noch keine derartigen Lösungen, die für alle Anwendungen und unter echter Nachhaltigkeitsberücksichtigung funktionieren. Bei Heizungen beispielsweise sind nachhaltig nutzbare erneuerbare Brennstoffe, die Heizöl und Erdgas ersetzen könnten, nicht wirklich verfügbar.

Wärmepumpen unter Einbezug der Solarthermie und der Photovoltaik können mit bekannten Anpassungen – zum Beispiel Sicherstellung Stromversorgung unter Einbezug von unterschiedlichen Speichermöglichkeiten (stündlich, Tag/Nacht, wöchentlich, monatlich, jahreszeitlich) – bereits heute zweckmässig eingeführt werden [eine zentrale Voraussetzung: es braucht etwa bei den Investitions-, Amortisations- und Betriebskosten-Überlegungen echte und ernsthafte Berechnungen und nicht bloss Additions-, Subtraktions-, Multiplikations- und Divisions-Rechnungen].

Ein einfacher zukunftsfähiger Ansatz: klare Regeln, zum Beispiel technische Standards!