Nach der Volksabstimmung Strom ohne Atom: 2 x Ja vom 18. Mai 2003

  • Die Volksinitiative ‚Strom ohne Atom‘ verlangte den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis 2014.
  • Die Volksinitiative ‚MoratoriumPlus‘ wollte den Baustopp für Atomkraftwerke verlängern und Demokratie bei AKW-Betriebsverlängerungen einführen.

Strom ohne Atom ist technisch realisierbar – es gibt nach wie vor ein sehr grosses, auch finanziell attraktives Stromsparpotential, in den Haushalten genauso wie in der Wirtschaft.
Strom ohne Atom ist dringend nötig: Atomenergie ist weder heute noch in Zukunft gesellschafts-, menschen- und umweltverträglich!


Kommentar zum Abstimmungsergebnis: Nichts als PR

Am Samstag, 17. Mai 2003 demonstrierten offenbar 35’000 Töff-Fahrer(Innen?) gegen Vision Zero (Keine Toten und keine Schwerverletzten mehr im Strassenverkehr).

War dies eine politische Kundgebung? Nein! Es war schlicht und einfach die Leistung der PR-Abteilung der Zweiradbranche!

Am gleichen Wochenende haben 200’000 Menschen am Eröffnungsfest der dritten Baregg-Röhre teilgenommen – sicher mit einem spannenden Programm. Unterdessen ist allgemein bekannt, dass der Autoverkehr für erhebliche Probleme verantwortlich ist – vom Energieverbrauch über die Schadstoffe bis zu den Treibhausgasen, vom Lärm über die Sicherheit bis zum Raumverschleiss, und so weiter und so fort. Wenn 200’000 an ein solches Fest kommen, hat dies nichts mit Verkehrspolitik zu tun, sondern schlicht und einfach mit PR!

Genau so ist es mit dem Abstimmungsergebnis, nicht nur zu Strom ohne Atom: Nichts als PR!

„Mein Strom kommt aus der Steckdose“ – so hiess ein sehr beliebter Kleber. Und genau so haben die Stimmberechtigten entschieden. Atomenergie ist NICHT erforderlich für die Energieversorgung, weder in der Schweiz noch sonst irgendwo auf der Welt.

Jene, die für das Nein zu dieser Initiative geworben haben, sind die gleichen, die mit Vehemenz gegen alles, was mit Qualität und nicht mit Quantität zu tun hat, PR betreibt.

Es bleibt nur die Ironie: Jene, die gegen „Strom ohne Atom“ waren, erinnern an jene, die sagen: „Heute stehen wir vor dem Abgrund, morgen machen wir einen grossen Schritt vorwärts„.

Wenn PR Politik ersetzt, fällt die kritische Auseinandersetzung mit einem Thema weg. Auch nach den Entscheiden der Stimmberechtigten bleibt klar: der durchschnittliche „Wohlstandspassagier“ in diesem Land konsumiert wesentlich mehr, als ihm/ihr im Sinne einer globalen Gerechtigkeit zusteht!


Dies bleibt auch nach dem 18. Mai 2003 gültig:
So wird jeder Haushalt, jedes Unternehmen doppelt atomstromfrei:

  1. Den Stromverbrauch senken:
    Antworten auf die häufigsten Energie-/Stromfragen

  2. den verbleibenden Stromverbrauch mit zertifiziertem Oekostrom abdecken.