Die Kantonspolizei Uri veröffentlicht jeweils nach Ostern ein Bulletin mit Statistiken zur Verkehrssituation und zu den Stau-Stunden am Gotthard-Tunnel. So sah das in den letzten Jahren aus, Zahlen jeweils vom Mittwoch vor Ostern bis und mit Ostermontag:
Jahr | Anzahl Fahrzeuge Nord-Süd und Süd-Nord |
Staustunden |
2003 | 128’236 | 34.55 |
2004 | 124’411 | 30.5 |
2005 | 114’258 | 9.8 |
Die gleichen Zahlen als Grafik:
Drei Datenpunkte sind zwar nicht gerade viel, aber der lineare Zusammenhang ist gut abgesichert.
Die Schlussfolgerung daraus: Wenn nochmals 10 % weniger Autos die Autobahn benutzen, dürfte der Stau kaum mehr feststellbar sein – und dies gilt nicht nur für den Gotthardtunnel, sondern auf sehr vielen Strassen mit Stau-Tendenz!
Eine klare Vorgabe für die Verkehrspolitik: es braucht keine neuen Strassen, sondern weniger Strassenverkehr, um den Stau wegzubringen. Wenn mindestens jede zehnte Autofahrt wegfällt, wird der Stau bereits drastisch kürzer, findet sogar jede fünfte Fahrt nicht mehr statt, dürfte auf den meisten Strassenabschnitten in der Schweiz Stau zum Fremdwort werden. Es gibt im übrigen ausreichend bestens geeignete Alternativen zum Staustehen: „gar nicht fahren“ ist gelegentlich durchaus zweckmässig. Einen laufend zunehmenden Anteil der Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr durchzuführen, ist sehr attraktiv – und irgendwann brauchts das eigene Fahrzeug nicht mehr, weil der seltene Mobility-Gebrauch ausreicht. Und zudem: einiges an Nerven und Kosten gespart – und darüber hinaus die Umwelt kräftig entlastet!
Auf jeden Fall ist Strassenbau gesamtwirtschaftlich unsinnig: es ist wesentlich kosteneffizienter, Menschen dazu zu bewegen, sich nicht vom eigenen Auto bewegen zu lassen – statt neue Strassen zu bauen. Das gilt im übrigen am Gotthard genau so wie in den Städten und Agglomerationen!