Von Ferraris und den „Normal“autos

Am Freitag, 2. November 2007 hat ein Autofahrer sein Fahrzeug zu Schrott gefahren. Gerüchten und weitergehenden Aussagen zufolge handelt es sich beim Autofahrer um Fiat-Chef Sergio Marchionne. Unterwegs war er mit einem Fahrzeug aus „eigener“ Produktion: einem Ferrari 599 GTB.

Dieses „Ding“ braucht gemäss Deklaration 21.3 Liter Benzin auf 100 km – ein übermässiger Spritsäufer also.
Wenn dieses Auto entsprechend etwa dem typischen Schnitt eines Autos auf Schweizer Strassen jährlich etwa 12’500 km, verbraucht dies rund 2’660 Liter Benzin und hat die Emission von etwas mehr als 6’200 kg CO2 zur Folge. Wollte man ein solches Fahrzeug mit Agrotreibstoffen betreiben, wäre derzeit die Nahrungsration von mehr als 50 Menschen einzusetzen, über 10 Tonnen Mais!
Allein aus dem Gebrauch dieses Fahrzeugs ergibt sich eine mittlere Dauerleistung von etwa 2’700 Watt – ein solches Fahrzeug ist mit Sicherheit nicht 2000-Watt-Gesellschaft-verträglich.

Da stellen sich schon Fragen: dürfen solche Fahrzeuge überhaupt noch gefahren werden? Sollen sie überhaupt noch hergestellt werden?

Gleichzeitig fand in Zürich die Auto Zürich Car Show statt. Schon am zweiten Messetag berichteten die Messeverantwortlichen stolz über 20 % mehr BesucherInnen. Und die meisten kamen mit dem Auto, obwohl die Messe Zürich bestens mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden kann. Einer der Fachvorträge befasste sich mit den Antriebsenergien für Motorfahrzeuge. Erdgas ist derzeit die beste Wahl (siehe Medienmitteilung Empa)- aber noch weit davon entfernt, verträglich für die Welt von Morgen zu sein. Wie die Auto Zürich Car Show zeigt, übt das Auto nach wie vor eine erstaunliche Faszination aus, offenbar völlig unbelastet von der Klimaschutzdiskussion. Da muss in den Köpfen der Autofahrenden noch einiges passieren.

Aus 2kwblog.umweltnetz.ch