Zollfreistrasse Riehen: ein Beispiel mehr für verantwortungslose Strassenbau-Euphorie!

In Riehen wurde am 6. Februar 2006 mit staatlicher Gewalt (=Polizei) die Rodung eines naturgeschützten Waldes für den Bau der Zollfreistrasse Lörrach – Weil am Rhein erzwungen. Diese Strasse ist durch einen dreissig Jahre alten Staatsvertrag aus dem Betonkopf- und Windschutzscheibenperspektiven-Zeitalter festgeschrieben.

In der Zwischenzeit haben sich die Zeiten geändert – die übermässige Emissionen von Treibhausgasen, die übermässige Emission von Fein- und Feinstpartikeln sind zu einer echten Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden – die Menschen auf dieser Erde leben jenseits der Grenzen, die unser Planet erträgt.

Mit erschreckender Kaltschnäuzigkeit, mit einem harten Zynismus haben die verantwortlichen Stellen in Deutschland den Bau dieser längst überflüssigen und umweltzerstörenden Strasse durchgesetzt. Verkehrssparen, die Förderung des öffentlichen Verkehrs, die bewusste Wahrnehmung der Nähe statt der Ferne wären Schritte, die dieser Welt not tun. Stattdessen lässt Deutschland Wald roden. Es ist darauf hinzuweisen, dass selbst die vermeintliche Entlastung von Menschen entlang anderer Strassen erfahrungsgemäss nur von kurzer Dauer ist. Denn: Wer Strassen baut, wird Verkehr ernten!

Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich all die schönen Worte über Umweltschutz und umweltbewusstes Handeln im Zusammenhang mit Strassenbauvorhaben immer häufiger als warme Stinkluft entlarven. Das gilt bei der Zollfreistrasse genauso wie beim Waidhalde- oder Stadttunnel in Zürich oder der Oberlandautobahn im Zürcher Oberland!