Verkehr: Wahre Kosten statt Umfragen!

Die Coop-Zeitschrift Coopzeitung hat am 26. August 2003 eine Umfrage veröffentlicht, bei der die Frage nach Massnahmen gegen die Umweltbelastung gestellt wurde: „Was soll gegen die Ozonbelastung gemacht werden?“.

Die Befragten erwarten, dass die Verbilligung des öffentlichen Verkehrs am meisten bringen würde. Von Fahrverboten, verteuertem Benzin und Tempobeschränkungen hält die Mehrheit der Befragten nichts.

Das gibt ein ziemlich grosses Problem: der öffentliche Verkehr ist bereits heute sehr, sehr billig. Nach den Berechnungen des TCS für die Kilometerkosten kostet ein Auto pro Jahr bereits ohne einen einzigen gefahrenen Kilometer mehr, als Generalabonnements für eine ganze Familie kosten.Auto gefahren wird trotz dieser sehr hohen Kosten immer mehr, mit immer gravierenderen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Statt dass etwa der Ausstoss des Treibhausgases CO2 wie dringend erforderlich abnimmt, steigen die ermittelten Werte vor allem wegen des Strassenverkehrs weiterhin an.

Hauptgrund dafür: Die Kosten des Verkehrs lügen, sie decken nicht einmal die betriebswirtchaftlichen Aufwendungen ab! Wenn nun diese Umfrage zum Schluss kommt, dass die Kostenlüge im Verkehr weiter zu verstärken ist, statt die Kostenwahrheit anzustreben, wollen sich die Befragten weiterhin belügen und mit auf den ersten Blick gut gemeinten Massnahmen von den tatsächlichen Ursachen der übermässigen Umweltbelastung ablenken: es wird schlicht und einfach zu viel mit dem Auto gefahren! (Selbstverständlich ist auch weiterer übermässiger Ressorucenverbrauch ursächlich für die Umweltprobleme verantwortlich, prägender Faktor ist und bleibt der Strassenverkehr).

Dabei ist längstens klar: es geht nicht darum, einen Verkehrsträger zu verbilligen. Wichtig ist, dass endlich der Strassenverkehr erheblich verteuert wird – der Benzinpreis von 5 Franken pro Liter ist dringlich.Wenn nun die Coopzeitung eine Umfrage mit der Frage nach geeigneten Massnahmen stellt, handelt sie unverantwortlich. Die geeigneten Massnahmen sind wirklich längst bekannt, hauptsächlich geht es um die Kostenwahrheit. Statt Umfragen durchführen zu lassen, würde die Coopzeitung die dafür verwendeten Mittel besser dafür verwenden, einen Beitrag zu leisten, um den dringlich erforderlichen Massnahmen zum Durchbruch zu verhelfen, also Mehrheiten zu schaffen für wirksame umweltpolitische Taten.

Zwei hochwirksame Vorschläge:

  1. Benzinpreis 5 (fünf) Franken pro Liter, Dieselpreis entsprechend
  2. Verzicht auf das eigene Auto zugunsten des öffentlichen Verkehrs und für gelegentliche Autofahrten Mobility-Fahrzeuge.