Uetliberg-Autobahntunnel: verheerendes verkehrspolitisches Signal gegen den Klimaschutz

Irgendwann in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai 2009 wird der Uetlibergtunnel für den Autoverkehr eröffnet. Während sich in den USA dank des „neuen“ Präsidenten Barack Obamas endlich erste Erkenntnisse über die Notwendigkeit des Handelns gegen den menschgemachten Kliamwandels bemerkbar machen, passiert in der Schweiz unter Federführung eines SP-Bundesrates und eines SVP-Regierungsrates, sekundiert durch den Auto-Anzeiger (dass dieser früher Tages-Anzeiger hiess, ist längst nicht mehr erwähnenswert), genau das Gegenteil: mit viel Brimborium und einem Monsterfestanlass, welches für sich selbst bereits eine verheerende Umweltbilanz aufweist, wird da ein neues Autobahnteilstück eröffnet, welches einmal mehr die Schleusen für den Autoverkehr öffnet. Denn: jede neue Strasse bringt mehr Autoverkehr!

Das Auto, und dies ist schon sehr lange bekannt, ist ein unter vielen Aspekten ungeeignetes Verkehrsmittel, auch wenn es für ganz wenige Anwendungen (eher bei drei als bei sechs Prozent des heutigen Strassenverkehrsvolumens, da ist vor allem das Gewerbe mit all den Service-Monteuren betroffen) keine Alternative dazu gibt. Der Druck zur Verwendung des eigenen Autos wird vor allem durch den Fahrzeugbesitz bewirkt. Dieses steinzeitliche Fahrzeugkonzept hat derart grosse Grundkosten (d.h. unabhängig vom Gebrauch), dass ein eigentlicher psycho-ökonomischer Nutzungszwang besteht – selbst bei häufiger Verwendung ist das individuelle Auto überwiegend ein Stehzeug. Die Erfahrung zeigt: gerade auch unter Einbezug der Reisezeit ist die Kombination „Langsamverkehr – öffentlicher Verkehr – gelegentliche Mobility-Fahrten – gelegentliche Taxi-Fahrten“ sowohl ökonomisch wie ökologisch vorteilhaft im Vergleich zum individuellen motorisierten Verkehr! Das heutige Volumen an Autofahrten kann also mit Sicherheit nicht mit dem „Recht auf Mobilität“ begründen werden, sondern ergibt sich als Folge von ökonomischen und ökologischen Individual-Fehlentscheiden (selbstverständlich manipuliert durch die Automobil-Werbung und verkehrspolitische Fehlsignale wie etwa zelebrierte Autobahneröffnungen).

Bis auf die Ewiggestrigen in Verkehrssachen (vor allem SVP, TCS und ACS) ist immer mehr Menschen klar: individueller motorisierter Strassenverkehr (auch MIEF genannt) ist in der heutigen Form nicht zukunftsfähig!

  • Verkehrssparen ist angesagt!
  • Sein kommt vor Unterwegs-Sein – das heisst in erster Linie kurze Alltagswege, also Arbeitsort und Wohnort möglichst nahe!
  • Langsamverkehr: zu Fuss und mit dem Velo, dient auch der Gesundheitsförderung
  • Öffentlichen Verkehr benutzen – gar nicht schwer, einfach mal probieren (im übrigen: das geht viel einfacher ohne eigenes Auto, also weg damit)!
  • Mobility und Taxi
  • Wenns unbedingt sein muss: „eigenes“ Auto. Wobei: eigentlich dürfte es nur noch angeschriebene Autos, also Firmenwagen, geben. Denn: die Automobilbranche ist keine Leitbranche mit systemischer Bedeutung! Nebeneffekt: für das Gewerbe, das ach so arme, hats dann endlich genügend Platz auf der Strasse, und damit dürfte endlich der WählerInnenanteil der SVP sinken.

Und dann noch dies: gemäss NZZ-Online vom 3.5.09 teilt die städtische Dienstabteilung Verkehr mit, dass sie „als weitere Alternative die Benutzung des öffentlichen Verkehrs empfiehlt“ – als Alternative im übrigen zur „Westumfahrung Zürich“. Hallo, liebe Verkehrtler, haben Sie noch nicht gemerkt, dass die StadtzürcherInnen sich auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft befinden? Schliesslich haben doch 76.4 % der Stimmberechtigten am 30. November 2008 für die Verankerung der 2000-Watt-Gesellschaft in der städtischen Verfassung gestimmt! Also ab sofort umlernen: die Hauptlösung ist schon lange:

  • Verkehrssparen ist angesagt!
  • Sein kommt vor Unterwegs-Sein – das heisst in erster Linie kurze Alltagswege, also Arbeitsort und Wohnort möglichst nahe!
  • Langsamverkehr: zu Fuss und mit dem Velo, dient auch der Gesundheitsförderung
  • Öffentlichen Verkehr benutzen – gar nicht schwer, einfach mal probieren (im übrigen: das geht viel einfacher ohne eigenes Auto, also weg damit)!
  • Mobility und Taxi
  • Wenns unbedingt sein muss: „eigenes“ Auto. Wobei: eigentlich dürfte es nur noch angeschriebene Autos, also Firmenwagen, geben. Denn: die Automobilbranche ist keine Leitbranche mit systemischer Bedeutung! Nebeneffekt: für das Gewerbe, das ach so arme, hats dann endlich genügend Platz auf der Strasse, und damit dürfte endlich der WählerInnenanteil der SVP sinken.

Ja, ich weiss, das steht schon ein bisschen weiter oben, aber Wiederholung dient bekanntlich der Festigung des Wissens!

P.S. Eine Erfahrung aus 30 Jahren Umweltpolitik: Immer dann, wenn ich mich kritisch zum Autoverkehr äussere, gibts Reaktionen, bis hin zu anonymen Belästigungen – da gehen offenbar die Emotionen mit den Windscheibenhuldigern durch!