Denken vor dem Auto-Fahren

Der KIA Sorento-Fahrer Jakob Berglas wird im „Tagblatt der Stadt Zürich“ vom 15. September 2004 wie folgt zitiert:

„Der Offroader ist ein Auto wie jedes andere auch. Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich für einen Wagen zu fahren habe, mein Diesel verbraucht sowieso nicht viel.“

Von hinten: Der KIA Sorento in Diesel-Version hat einen spezifischen Gesamtverbrauch von 8.4 Liter Diesel pro 100 km, auch wenn es Fahrzeuge mit noch grösserem Verbrauch gibt, ist dies ein zu grosser Verbrauch. Mehr als 2 Tonnen wiegt das leere Fahrzeug.

Das durchschnittliche Fahrzeug fährt in der Schweiz pro Jahr etwa 12’500 km – nach TCS-Berechnung bedeutet dies Jahreskosten von rund 12’500 Franken – wesentlich mehr als Familien-GA für den öffentlichen Verkehr, gelegentliche Taxifahrten und hie und da ein Mobility-Fahrzeug.

Von heute 6’300 auf baldmöglichst weniger als 2000 Watt pro Kopf, von derzeit mehr als 5 Tonnen CO2 auf unter 1 Tonne CO2 pro Kopf und Jahr, das sind die aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen.

Energieverschleuderer wie derartige Offroader, neckischerweise auch als Sport Utility Vehicle bezeichnet (besteht der Sport wohl darin, sehr häufig den Tankdeckel zuschrauben zu müssen?) passen schlecht in die umweltpolitische Landschaft. Da solche übermässig Treibstoff verbrauchenden Fahrzeuge (leider) nicht verboten werden können, lohnen sich auch für Autofahrende einige vertiefte Abklärungen:

  1. Der öffentliche Verkehr ist um Faktoren weniger umweltbelastend als der Autoverkehr. Er kostet zudem weniger und schafft Zeiträume für verschiedenste Tätigkeiten. Es gibt zumindest in der Schweiz kaum eine Strecke, die nicht mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden kann.Darum: wer nur sein eigenes Körpergewicht und eine kleine Aktenmappe, oder eine grosse Einkaufstasche zu transportieren hat, braucht mit Sicherheit kein Auto – davon gibt es sehr sehr wenige Ausnahmen! Falls irgendwann etwas nicht klappt: Das Netz von Mobility-Fahrzeug-Abstellplätzen wird dauernd dichter. Und mit den eigenen Füssen oder dem Velo lassen sich viele Verkehrsbedürfnisse abdecken.
  2. Der öffentliche Verkehr…
  3. Der öffentliche Verkehr…
  4. Der öffentliche Verkehr…
  5. Der öffentliche Verkehr…
  6. Der öffentliche Verkehr…
  7. Wenns unbedingt ein Auto sein muss: jedes Auto, das mehr als drei Liter Treibstoff pro 100 km braucht, ist grundsätzlich nicht zukunftstauglich. Bis dies so weit ist: VCS www.autoumweltliste.ch oder www.topten.ch
  8. Immer mehr Fahrzeuge gibt es mit Erdgasmotor.
  9. Dieselfahrzeuge, auch solche mit sehr tiefem Verbrauch, brauchen grundsätzlich einen Partikelfilter („Russfilter“) und einen Katalysator – sowohl aus Gründen der Luftreinhaltung als auch des Klimaschutzes.
  10. Vor jeder Fahrt eine kleine 30-sekündige Denkpause: gehts wirklich nur mit dem Auto? Ginge es wohl auch zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr?
  11. Parken Sie das eigene Auto grundsätzlich mindestens 5 Fusswegminuten von der Haustür entfernt.
  12. Und zur Belohnung: keine Harassen, Möbel, riesige Fernsehapparate, usw mehr selber transportieren, sondern sich beliefern lassen! Im übrigen: auf den Parkplätzen der Discountgeschäfte führt das Einladen eines grossen Fernsehapparates selbst in grosse Personenwagen regelmässig zu realsatirischen Szenen.

Nachtrag: im „bulletin“ Nr. 4, Oktober 2004, dem Magazin der Credit Suisse, wird für die Mercedes CLS-Klasse, den Cadillac SRX Crossover und den Volkswagen VW Phaeton geworben, alles Fahrzeuge mit Leergewichten von um die 2 Tonnen und Benzinverbräuchen im Mittel von über 12 Liter pro 100 km, bei Innenstadtverbräuchen von um oder über 20 Liter pro 100 km!

Hat es die Credit Suisse tatsächlich nötig, für solche SUV-Fahrzeuge (= „Sehr Uebermässiger Verbrauch“ oder „Säuft Uebermässig Viel“) den Inserateraum zur Verfügung zu stellen? Welchen Wert haben nun wohl die Aussagen zum Umweltengagement der Credit Suisse?

Erste Fassung: 16.9.2004

Ein Gedanke zu „Denken vor dem Auto-Fahren“

  1. Hey nice post.
    Conerning Volkswagen failures, have you heard of the Volkswagen Phaeton? Did you realize it’s nothing more then a reskinned Bentley Continental GT? Sad, but true.
    The Volkswagen Phaeton was a unbelievable failure in my opinion, the worst vehicle made by Volkswagen!

    Its Dangerous: VW Phaeton is a failure!

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