Gentechnik: unnötig und unsinnig!

Die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat im April 2009 ein Anbauverbot für Genmais ausgesprochen – ihre Regierungskollegin Forschungsministerin Annette Schavan will dies nicht hinnehmen, unter anderem, weil sich der Hunger in der Welt mit Hilfe gentechnisch veränderter Pflanzen bekämpfen lasse. Ist dem wirklich so?

Wie es der Zufall so will: in der gleichen Woche wurde zum Beispiel im Tages-Anzeiger vom 18.4.09 (nicht direkt elektronisch verfügbar) unter dem Titel „Gentechnik liefert kaum zusätzlichen Ertrag“ über eine neue US-Studie informiert. Als Headline dieses Artikels: Obwohl oft behauptet, dürfte Gentech-Saatgut im Kampf gegen den Hunger keine wichtige Rolle spielen! P.S. Ähnlicher Artikel im Österreichischen Standard: US-Studie: Gentechnik steigerte Ernte-Erträge nicht.

Die „Union of Concerned Scientists UCS“ hat die gesammelten Daten aus 20 Jahren Forschung und 15 Jahren kommerzialisierter Anwendung von Gentech-Pflanzen ausgewertet, als Schlussfolgerung: die Gentechnik hat wenig zur Ertragssteigerung beigetragen! Die Empfehlung: andere verfügbare Techniken zur Ertragssteigerung zu nutzen – und Gentechnologie nicht zur genetischen Manipulation von Pflanzen, sondern zu deren Qualitätsverbesserung (=Zucht, die traditionelle Methode seit der Steinzeit) zu verwenden!

Der Kampf gegen den Hunger braucht andere Wege, zum Beispiel die Verminderung der Kalorienvernichtung über den „Veredelungsweg“ Nutztier, siehe beispielsweise hier. Dieser Weg vermindert auch den Eintrag von Treibhausgasen, trägt also zur Verminderung des menschgemachten Klimawandels bei – und vermindert somit auch den ökologischen Fussabdruck der Menschen.