Mensch und Natur: die Gewalt des Wassers

  Weite Teile der Erde sind geprägt von Wasser in diversen Formen. Die Erde, Lebensraum auch der Menschen, ist vom Wasser abhängig, wird vom Wasser, sanft oder mit Gewalt, geprägt. In den letzten drei Sommern habe ich mich mit dem Velo in grossen Flussräumen, in grossen Kulturräumen bewegt – Donau, Inn, Elbe, Moldau. In Räumen also, die Anfang Juni 2013 vom Hochwasser betroffen sind.

Dieser Beitrag wird eingeleitet mit einem Ausschnitt des Wasserpegelmessers am Inn in Passau, kurz vor dem Zusammenfluss mit der Donau. Der Anzeigebereich dieses Messstabes geht von 4.20 bis 10.4 Meter, alles im Hochwasserbereich – bereits bei 3.09 Meter hat der Inn im Sommer 2010 wie ein sehr grosser Fluss gewirkt. Am 3. Juni 2013 wurden hier über 10 Meter Wasserhöhe gemessen – das führt zum Rückstau in der Donau mit rekordhohen Wasserständen.

In fast jeder Ortschaft entlang der Flüsse sind immer wieder Markierungen von historischen Hochwassern zu sehen. An vielen Orten war auch zu erkennen, dass einiges an Aufwand getrieben wurde, immer noch getrieben wird, um den Hochwassern der Flüsse begegnen zu können. Denn: gegen die Gewalt des Wasser gibt es letztlich kein Halten!

Die Ursachen von Hochwassern sind vielfältig – neben den nicht beeinflussbaren Wetterereignissen hat auch das menschliche Handeln und Verhalten Auswirkungen: Versiegelung von Flächen mit erhöhtem oberflächlichen Wasserabfluss ist ein Aspekt (wobei: nach tagelangen Regenfällen waren alle Böden bereits durchnässt, das Rückhaltevermögen war erschöpft), dass Siedlungen, Kraftwerke und Verkehrsbauten die Bewegungsfreiheit des Wasser einengen – andererseits: die Geschichte von Passau berichtet von einem Extremhochwasser im Jahr 1501, also im späten Mittelalter – damals soll der Wasserstand sogar noch höher gewesen sein. Und trotzdem besteht die Stadt Passau weiterhin, das Wehren gegen das Hochwasser, das Umgehen mit den Folgen des Hochwassers gehört in einem gewissen Sinn zum Alltag in Passau und anderen Städten an den grossen Flüssen nicht nur in Europa! Dies verdient uneingeschränkten Respekt, dies verdient Anteilnahme!

Nicht beeinflussbare Wetterereignisse habe ich oben geschrieben – bei wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Folgen des Mensch gemachten Klimawandels werden immer wieder Starkregen als mögliche Auswirkungen genannt. Klimaschutz – das ist zum Beispiel Energiepolitik for Dummies und weitere Hochwasserschutzmassnahmen – von Dämmen bis zur dauerhaften Räumung von überflutungsgefährdeten Gebieten – sind also weiterhin angezeigt!


Links zu den Velobildern aus den Flussräumen